Meister YB verpasst das Double
BERN. 30 000 Zuschauer verfolgten gestern im Stade de Suisse den Cupfinal. Vorab hatten die Zürcher Fans in der Stadt für Ärger gesorgt.
BERN. Der perfekte Abgang bleibt Adi Hütter verwehrt. Der YB-Trainer, der die Berner zum ersten Meistertitel seit 1986 geführt hat und nun zu Frankfurt wech- selt, musste gestern im Stade de Suisse mit ansehen, wie seine Mannschaft dem FCZ im Cupfinal 1:2 unterlag. Der ehemalige YB-Stürmer Michael Frey und Anto- nio Marchesano trafen für die Zürcher, Miralem Sulejmani konnte nur noch verkürzen. Der FCZ feiert damit seinen zehnten Cupsieg.
Ein weiteres Siegesfest war den Berner Fussballfans gestern nicht mehr vergönnt: Der BSC YB verlor den Cupfinal mit 1:2 – dies nach einem «Riesenfight», wie FCZ-Spieler Adrian Winter nach Abpfiff sagte. So hatten die Zürcher bereits kurz nach 17 Uhr Bern mitsamt Pokal wieder verlassen, um zu Hause an der Limmat ihren Sieg zu feiern.
Dennoch hinterliessen Zürcher Fans in Bern ihre Spuren – dies vor allem bei einem Boxenstopp während des vorgängigen Fanmarsches. Als eine Horde Fussballanhänger einen Tankstellenshop im Berner Breitenrain betrat und dessen Getränkeabteilung ins Visier nahm, konnten sich die Verkäufer nicht wehren: «Sie plünderten fast unseren ge- samten Bier- und Weinvorrat», sagt ein Angestellter. Die Polizei sei vor Ort gewesen und habe den verursachten Schaden aufgenommen. Letztere bestätigt den Alkohol-Raubzug der Zürcher. Auch gibt sie wei- tere Schäden an, die Fussballfans während ihren Märschen zum Stadion verursacht hätten: Meldungen wegen öffentlichen Urinierens, Klebereien und Sprayereien seien eingegangen. Ansonsten ziehen die Ordnungshüter grösstenteils eine positive Bilanz; die getrennte An- und Abreise habe ohne Konfrontationen gewährleistet werden können.
Durch die Niederlage der Berner wurde es nach Abpfiff auch schnell wieder ruhig beim Stadion und in der Innenstadt. Lediglich einzelne Fans kündigten einen «Rachezug» gegen FCZ-Schütze und Ex-YBler Michi Frey an: «Sein Tor ist für uns unverzeihlich», toben die YB-Fans wütend. Doch Frey kümmerten solche Reaktionen in seinem Titelrausch wohl wenig.