Mutter Violeta T: «Mir bleibt nur das Piercing von Isabella»
ZEZIKON. Isabella T. wurde tot und in einen Teppich eingewickelt gefunden. Ihre Mutter kritisiert nun die Untersuchung.
Die Leiche von Isabella T.* wurde in einen Teppich gerollt im Januar in einem Waldstück in Zezikon TG gefunden. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, verbrachte sie den Abend vor ihrem Tod, den 2. November 2017, vermutlich mit Freundinnen an der Langstrasse. Danach seien sie zur Wohnung von J. B.* in Thundorf TG gefahren. Bei ihm handle es sich um einen «stadtbekannten Dealer». Isabella sei am längsten geblieben. B. habe in seiner Vernehmung angegeben, sie habe einen epileptischen Anfall gehabt und er habe versucht, sie erfolglos wiederzu- beleben. Im Autopsiebericht, aus dem die Zeitung zitiert, heisst es, kurze epileptische Anfälle seien für den Tod «nicht relevant» gewesen. Sie habe Alkohol, Cannabis und Kokain im Blut gehabt.
Wie die Zeitung weiter schreibt, hatte Isabella Geldschulden. Aufgewachsen sei sie in einem serbischen Dorf, bevor sie mit acht Jahren in die Schweiz gezogen sei. Vor ihrem Tod arbeitete Isabella bei einer Fast-Food-Kette. Isabellas Mutter Violeta T.* sagt zu 20 Minuten, J. B. sei wieder an der Langstrasse gesehen worden. «Er trägt eine Mitschuld am Tod meiner Tochter und läuft frei herum. Das ist nicht gerecht», sagt sie. «Er hat Isabella entsorgt wie ein Stück Abfall.» Nicht einmal persönliche Dinge von Isabella habe sie: «Wir haben nur ihr Piercing er- halten.» Sie wolle weiterkämpfen, «damit anderen Mädchen nicht das Gleiche passiert».