So nennen es die Sensler, wenn sie betrunken sind
WÜNNEWIL. André Perlers Masterarbeit hat ein besonderes Thema: Er erforscht, wie man im Sensebezirk « betrunken sein » im Dialekt sagt.
Der 26jährige Germanist André Perler rief Anfang Jahr die Sensler dazu auf, ihm ihre Ausdrücke für
«sich betrinken» oder «betrunken sein» zu schicken. Rund 700 Einsendungen kamen beim Wünnewiler an. Diese bilden die Grundlage für seine Masterarbeit in Dialektologie.
Speziell angetan ist Perler von den kreativen Wortschöpfungen «as paar Hektolyter va Pömppùs Starchpronenùm i d Gamäla chlöpfe» und «hundseelendig d LäLä bera ga vertopfe». FFa zit des
Sprach forschers: «Die Sensler sind sehr kreativ beim Umschreiben des Zustands des Betrunkenseins oder des Trinkens.» Ein weiterer Ausdruck ist «Fasaan syy». Dies leitet sich von «von Sinnen sein» ab. Auch «plad ahi sis » oder «a Uhung gah riiche» wurde ihm zugesandt.
Die älteste Person, die Perler Begriffe zusandte, ist 98jährig, die jüngste 19 Jahre alt.
Doch wieso Redewendungen für Alkoholkonsum? «Die Idee stammt von meiner Pro fessorin», erklärt Perler, «ich wollte etwas über Redensarten machen, mac und sie ‹Du musst dich auf einen Themenbereich beschränken, zum Beispiel Alkohol.› Da war mir sofort klar, dass ich dies machen möchte.»