Er macht der Nati schnelle Beine – per Whatsapp-Video
LUGANO. Wenn Xherdan Shaqiri an der WM in der 91. Minute sprintet wie ein junger Gott, dann auch dank Markus Tschopp.
Jetzt schwitzen sie in Lugano, um ihre Körper für Russland bereit zu machen. Und doch wäre es zu spät, wenn sich die Schweizer Nationalspieler erst jetzt auf die WM vorbereiten würden. Darum haben sie schon nach den Testspielen im März Hausaufgaben zu ihren Clubs mitgenommen – per Whatsapp-Videos. Es wurden ihnen Übungen geschickt, die sich auszahlen sollen, wenn es um den Achtelfinal geht.
«Für eine messbare Leistungsentwicklung muss man mit sechs bis acht Wochen rechnen», erklärt Markus Tschopp die zusätzlichen Aufgaben, die er den Spielern als Vorbereitung aufs Trainingslager gegeben hat. Der Leistungsdiagnostiker ist dafür zu- ständig, die Nati für die WM fit zu bekommen. Er arbeitet vor allem daran, Verletzungen zu vermeiden und die Explosivität der Beine zu verbessern: «Die ist zu einem Schlüsselpunkt im Fussball geworden.» Die Nati-Spieler sind fleissige Schüler. «Mit einer WM als Ziel sind sie bereit, etwas zu investieren», sagt Tschopp.
Während der Nati-Trainings arbeitet Tschopp mit einem Tablet, das ihm die Belastung der Spieler anzeigt. Diese signalisiert er Vladimir Petkovic. Die Stimme des Nationaltrainers regelt dann die Intensität der Übungen. «Coacht er laut, steigt sie, schweigt er, sinkt sie», erzählt Tschopp.
Zuletzt aber wurde eine Übung trotz eines schweigenden Petkovic abgekürzt. Die Spieler waren auch ohne die Anfeuerung ihres Trainers engagierter unterwegs, als es die Trainer eingeplant hatten. Die Schweizer sind offenbar heiss auf die WM.