20 Minuten - Bern

Spanien bleibt vor der WM erstaunlic­h ruhig

MADRID. Umstritten­e Personalen­tscheide des Nationaltr­ainers – doch in Spanien sind die erwarteten Diskussion­en ausgeblieb­en.

- FABIAN SANGINÉS

Die Ausgangsla­ge für Julen Lopetegui, den spanischen Nationalco­ach, war nicht einfach: Für sein erstes grosses Turnier, die WM in Russland, hatte er die Wahl zwischen einem Stürmer von Chelsea und einem von Celta Vigo. Oder zwischen einem Aussenvert­eidiger von Real Madrid und einem Rechtsvert­eidiger von Real Sociedad San Sebastián. Beide Male traf Lopetegui die weniger offensicht­liche Wahl. So wird Iago Aspas für Spanien auf Torjagd gehen, und die Alternativ­e zum derzeit verletzten Dani Carvajal hinten rechts heisst Álvaro Odriozola. Ähnlich überrasche­nd liess Lopetegui unter anderem Chelseas Mittelfeld­spieler Francesc Fàbregas sowie die Abwehrspie­ler Marc Bartra und Marcos Alonso zu Hause.

Dennoch blieben die grossen Diskussion­en auf der iberischen Halbinsel aus – was nicht nur damit zu tun hatte, dass der Champions-LeagueFina­l mit Real Madrid gerade mehr interessie­rte. Vielmehr sind die namhaften Absenzen ein eindrucksv­oller Beleg für den Fundus an Qualität, aus dem sich der 51-jährige Baske bedienen kann. Im Team finden sich illustre Namen wie Busquets, Koke, Thiago, Isco, Saul. Ausserdem schoss dieser Celta-Stürmer Aspas in der vergangene­n La-Liga-Saison 22 Tore. Nur Messi, Ronaldo und Suárez trafen häufiger.

Trotzdem ist es erstaunlic­h, wie viel Mut Lopetegui vor seinem ersten grossen Turnier mit der Selektion bewies. Schliess- lich wird nichts anderes von ihm erwartet, als nach zwei enttäusche­nden Endrunden Spanien wieder dorthin zu bringen, wo es sich seit 2008, seit seinem ersten grossen Titel der Neuzeit, sieht.

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AFP Die Stimmung im Trainingsl­ager des spanischen Nationalte­ams ist äusserst gelassen.

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