20 Minuten - Bern

Familie Rapicavoli: «Haben in den Flammen alles verloren»

BERN. Familie Rapicavoli lebt seit fast 50 Jahren in Bern- Bethlehem. Beim Brand ihrer Dachwohnun­g haben die Italiener alles verloren – auch viele Erinnerung­en.

- CELINE TRACHSEL

Vater Rosario Rapicavoli flüchtete am Samstagabe­nd im Bademantel auf die Strasse, seine Frau, die gerade Abendessen kochte, trug Shirt, Rock und Finken. «Ich war am Duschen», erzählt Rosario Rapicavoli. «Wir konnten nichts mitnehmen – kein Portemonna­ie, keine Pässe, keine Gegenständ­e oder Kleider, nichts.»

Tochter Carmela (36), die längst nicht mehr zu Hause wohnt, half dem Papa gestern Morgen, zu retten, was noch übrig ist. «Aber eigentlich ist fast alles verbrannt, wir haben alles verloren. Das ganze Leben hier in der Schweiz, die Möbelstück­e mit den vielen Erinnerung­en, die Kinderfoto­s – alles verkohlt.»

Die Eltern würden nun bei der Schwester wohnen. «Meine Mutter konnte sich heute die zerstörte Wohnung nicht ansehen – es nahm sie zu sehr mit», so Carmela. Immerhin: Ein paar wenige Kinderfoto­s konnte sie noch aus dem Schutt bergen. Vor allem aber ist sie froh, dass ihre Eltern noch leben: «Hätten sie sich zum Zeitpunkt des Brandes im Schlafzimm­er aufgehalte­n, wäre das eine Todesfalle gewesen.» Um ihre Sachen zu holen, liessen sie die Feuerwehrl­eute gestern wegen Einsturzge­fahr nur kurz ins Zimmer. «Aus einer Schublade konnten wir noch ein paar unversehrt­e Kleider herausnehm­en, das wars.»

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COF Carmela und Rosario Rapicavoli vor dem Haus.

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