Familie Rapicavoli: «Haben in den Flammen alles verloren»
BERN. Familie Rapicavoli lebt seit fast 50 Jahren in Bern- Bethlehem. Beim Brand ihrer Dachwohnung haben die Italiener alles verloren – auch viele Erinnerungen.
Vater Rosario Rapicavoli flüchtete am Samstagabend im Bademantel auf die Strasse, seine Frau, die gerade Abendessen kochte, trug Shirt, Rock und Finken. «Ich war am Duschen», erzählt Rosario Rapicavoli. «Wir konnten nichts mitnehmen – kein Portemonnaie, keine Pässe, keine Gegenstände oder Kleider, nichts.»
Tochter Carmela (36), die längst nicht mehr zu Hause wohnt, half dem Papa gestern Morgen, zu retten, was noch übrig ist. «Aber eigentlich ist fast alles verbrannt, wir haben alles verloren. Das ganze Leben hier in der Schweiz, die Möbelstücke mit den vielen Erinnerungen, die Kinderfotos – alles verkohlt.»
Die Eltern würden nun bei der Schwester wohnen. «Meine Mutter konnte sich heute die zerstörte Wohnung nicht ansehen – es nahm sie zu sehr mit», so Carmela. Immerhin: Ein paar wenige Kinderfotos konnte sie noch aus dem Schutt bergen. Vor allem aber ist sie froh, dass ihre Eltern noch leben: «Hätten sie sich zum Zeitpunkt des Brandes im Schlafzimmer aufgehalten, wäre das eine Todesfalle gewesen.» Um ihre Sachen zu holen, liessen sie die Feuerwehrleute gestern wegen Einsturzgefahr nur kurz ins Zimmer. «Aus einer Schublade konnten wir noch ein paar unversehrte Kleider herausnehmen, das wars.»