Flüchtiger Muni vor Passanten getötet
LYSS. Ein Muni riss gestern kurz vor dem Schlachthof aus. Ein Wildhüter tötete das Tier auf einem Gleis – vor den Augen von Passanten.
«Ich war im Auto unterwegs von Büetigen nach Lyss, als ich beim Bahnübergang vor dem Lyssbachpark mehrere Polizisten stehen sah», sagt Leser-Reporter Pedro Fite (24). Auch sei ein Mann mit Gewehr im Anschlag herumgeeilt. Fite dachte zuerst an einen Terroristen.
«Noch bevor ich etwas erkennen konnte, hörte ich ein paar Schüsse. Da erblickte ich ein braunes Rind, das verrückt spielte: Zuerst sprang es noch richtig bockig umher, doch dann stürzte es zu Boden», erzählt er weiter. Eine Frau sei verängstigt davongerannt, als es geknallt habe. Das Tier sei noch einmal kurz aufgestanden. Da habe der Mann mit dem Gewehr es mit einem Gnadenschuss erlöst. «Ich bin zwar sehr erschrocken. Aber die Polizei hat das gut gemacht, auch wenn es brutal ausgesehen hat», sagt er. Diverse Passanten seien Zeuge der Szenen geworden.
Die Polizei bestätigte den Vorfall. Beim Ausladen des Tieres aus einem Anhänger auf dem Vorplatz eines Schlachthofes sei dieses entwischt. «Während rund einer halben Stunde versuchten die zugezogenen Helfer und die Polizei, es einzufangen. Doch jedes Mal, wenn sich jemand dem Tier näherte, rannte es davon», sagt Franziska Liniger von der Kapo Bern. Der Muni rannte dann auf den Gleisen herum, weshalb der Zugverkehr etwa zwischen 14.30 und 15 Uhr unterbrochen wurde. Liniger: «Der Stier war eine Gefahr für Dritte.» Man habe keine andere Möglichkeit gesehen, als das Tier zu erlegen.