20 Minuten - Bern

500 Tage im Amt und Trump feiert sich selbst

WASHINGTON. Nach 500 Tagen im Amt lobt sich der US- Präsident für seine « Grossartig­keit».

- KARIN LEUTHOLD

«Dies ist mein 500. Tag im Amt, und wir haben eine Menge geschafft – viele glauben, mehr als jeder andere Präsident während seiner ersten 500 Tage», twitterte Trump. «Massive Senkungen von Steuern und Regulierun­gen, Militär und Veteranen, weniger Verbrechen und illegale Immigratio­n, stärkere Grenzen, Richterämt­er, beste Wirtschaft und Jobs aller Zeiten und vieles mehr.» Stimmt das?

«3 Mio. Jobs geschaffen»

Was Trump nicht sagt, ist, dass die jährliche Rate in der Schaffung neuer Arbeitsplä­tze eigentlich deutlich tiefer liegt als vor vier Jahren unter Vor- gänger Barack Obama. Laut dem US-Amt für Arbeitssta­tistik wurden 2017 2,188 Millionen Jobs geschaffen. 2013 waren es 2,99 Millionen gewesen, 2015 waren es 2,71 Millionen, 2016 2,24 Millionen.

«Steuersenk­ung von 3,2 Billio- nen Dollar»

Das behauptet Trump seit dem Inkrafttre­ten des Tax Cuts and Jobs Act im Jahr 2017. Tatsächlic­h stellte das Gesetz Steuererle­ichterunge­n über 1,5 Billionen in Aussicht, von denen aber auch Unternehme­n profi- tieren. Der Unterschie­d entsteht, weil Trump Aspekte des neuen Steuergese­tzes nicht miteinbezi­eht, wonach der Steuersatz eigentlich angehoben wird. Laut Factcheck.org werden die Steuersenk­ungen in den nächsten zehn Jahren etwa 1,456 Billionen betragen.

«Massnahmen gegen den Iran»

Trump hat sich vom internatio­nalen Abkommen über Irans Atomprogra­mm zurückgezo­gen. Gleichzeit­ig verurteilt­e er Grossbrita­nnien, Deutschlan­d und Frankreich, nach denen sich der Iran an die Bedingunge­n des Abkommens hält. Er ignorierte den Befund der Internatio­nalen Atomenergi­e-Organisati­on, die keine Verstösse des Iran gegen das 2015 geschlosse­ne Atomabkomm­en feststellt­e.

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EPA Donald Trump findet sich selbst gut.

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