Shawn Mendes hackt den Pop-Code
Der Kanadier ist eine PopSensation. Mit dem dritten Album erreicht der 19-Jährige jetzt seinen ersten Spitzenplatz in den Schweizer Charts.
Er singt für die Queen, steht auf der «Time»-Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt, und als Haupt-Act im Musical-Film «Summer of Love» soll Shawn Mendes künftig Kinokassen füllen. Der Kanadier ist ein Pop-Phänomen, kein Zweifel. Ein Star, der «in der und für die Generation Z geboren ist», wie Berufskollege John Mayer in seiner Top-100-Laudatio im «Time»-Magazin schreibt. Streaming und soziale Medien machten ihn gross. Anders als viele Pop-Hoffnungen vor ihm scheint Mendes auch Ego und Psychohygiene im Griff und Gen-Z-vorbildlich optimiert zu haben. Der 19-Jährige macht Musik, um Ängste zu zügeln, und zeigt auch auf dem dritten selbstbetitelten Album trotz musikalischen Genre-Patchworks durchwegs Massentauglichkeit. John Mayer sieht den Grund für Mendes’ Erfolg in dessen Enthusiasmus und vergleicht den jungen Kollegen mit der Figur Neo im Film «The Matrix» – er werde täglich besser und lerne im Download-Modus. Frei übersetzt: Shawn Mendes knackt Hit-Formeln quasi im Schlaf, und selbst wer seinen Prototyp-Pop nach dem ersten Hören gleich wieder vergisst, wird dessen Mainstream-Sog noch lange danach spüren.