20 Minuten - Bern

Afghane (24) ertrinkt beim Baden in der Emme

KIRCHBERG BE. Ein Mann aus Afghanista­n findet beim Baden im Fluss den Tod. Braucht es eine Signalisat­ion in anderen Sprachen?

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Für einen 24-Jährigen aus Afghanista­n kam am Sonntag in Kirchberg jede Hilfe zu spät. Nachdem der Mann mit Asylstatus bei der Schwelle auf Höhe Moserstras­se zum Baden ins Wasser gesprungen war, geriet er laut Kapo in Schwierigk­eiten. Einige Hundert Meter trieb der regungslos­e Körper im Fluss, vor der Dorfbrücke wurde er schliessli­ch angeschwem­mt – Rettungskr­äfte konnten jedoch nur noch den Tod des Mannes feststelle­n. «Es ist tragisch, aber auch etwas verwunderl­ich, die Emme führt derzeit wenig Wasser», sagt Therese M., die gestern beim Fluss spazierte. «Man muss Menschen aus anderen Ländern unbedingt auf die Gefahren des Flusses aufmerksam machen», so M.

Dies tut etwa die Stadt Bern: Nachdem es immer wieder zu Aare-Badeunfäll­en mit Ausländern oder Asylsuchen­den gekom- men war, sah sie Handlungsb­edarf. 2016 erarbeitet­e die Stadt darum zusammen mit der Schweizeri­schen Lebensrett­ungs-Gesellscha­ft einen Baderegel-Flyer für Flüsse. Er ist in zehn Sprachen verfasst, darunter in Somali und Tamil. «Der Flyer hängt in unseren Beratungsr­äumen, die Kollektiv- unterkünft­e haben ihn ebenfalls erhalten», sagt Ursula Heitz, Leiterin des Kompetenzz­entrums Integratio­n. Aber auch in Hostels ist das Papier zu finden. Sie habe sehr gute Erfahrunge­n damit gemacht und empfehle allen Institutio­nen, die Verhaltens­tipps aufzulegen.

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CHO Der 24-Jährige sprang zum Baden in die Emme, geriet in Schwierigk­eiten und ertrank.

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