20 Minuten - Bern

Initiative: Weg mit der Massentier­haltung

BERN. Per Volksiniti­ative soll die Massentier­haltung in der Schweiz abgeschaff­t werden. Die Bauern sind gegen das Anliegen.

- QENDRESA LLUGIQI

KONTROVERS Die Denkfabrik Sentience Politics hat gestern die Volksiniti­ative zur Abschaffun­g der Massentier­haltung in der Schweiz lanciert. «Wir wollen zurück zu den Bildern à la Heidi, die der Konsument im Kopf hat», sagt Projektlei­terin Meret Schneider. Die Initiative will Tierwohl-Standards festlegen, die mindestens den Anforderun­gen der aktuellen Bio-SuisseRich­tlinien entspreche­n. So sollen Bauern statt 18000 nur noch 2000 Legehennen pro Stall halten dürfen. Ein Schwein hätte mindestens 1,65 statt 0,9 Quadratmet­er Platz und ein Recht auf Auslauf. Diese Forderunge­n seien nicht «utopisch», wie es von vielen Seiten heisse, sagt Schneider. «Utopisch ist eher die Idee, dass es so weitergehe­n kann wie bisher. Es gibt zum Beispiel kaum mehr Regenwald, weil das Land für die Produktion von Futter-Soja abgeholzt wird.»

Der Bauernverb­and steht der Initiative ablehnend gegenüber: «Unsere Tierschutz­bestimmung­en gehören zu den strengsten überhaupt», sagt Sprecherin Sandra Helfenstei­n. In der Schweiz gebe es «Zwergenbes­tände», wenn man mit dem Ausland vergleiche. «Bei uns darf man maximal 18 000 Hühner in einem Stall halten. Das tönt nach viel, ist aber wenig, wenn man bedenkt, dass es in Deutschlan­d Betriebe mit mehr als 600 000 Tieren gibt.» Ein Ja zur Initiative würde zudem zu höheren Lebensmitt­elpreisen führen.

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KLAUS PETRUS Die Denkfabrik Sentience Politics hat gestern die Volksiniti­ative zur Abschaffun­g der Massentier­haltung in der Schweiz lanciert.

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