20 Minuten - Bern

Streit zwischen Merkel und Seehofer eskaliert

BERLIN. Bundeskanz­lerin Merkel und Innenminis­ter Seehofer sind sich in Sachen Asylpoliti­k uneins. Nun ist der Streit eskaliert.

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Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) liegen weiter im Clinch wegen der Abweisung von in anderen EULändern registrier­ten Asyl bewerbern an deutschen Grenzen. Merkel blieb gestern bei ihrer ablehnende­n Position, als sie beim zehnten Integratio­nsgipfel in Berlin die «Grundlagen des Zusammenle­bens» betonte. Ziel des Treffens ist es, über Fragen der Integratio­n von Menschen mit Migrations­hintergrun­d in Deutschlan­d zu diskutiere­n.

Innenminis­ter Seehofer – Minister für Heimat und Migration – hatte seine Teilnahme an dem Gipfel jedoch abgesagt.

Der Streit zwischen Kanzlerin Merkel und Seehofer hatte sich am Wochenende zugespitzt, als Merkel vorerst Seehofers Masterplan zur Asylpoliti­k stoppte. Seehofer fordert, dass bereits in anderen EUStaaten registrier­te Flüchtling­e an der deutschen Grenze zurückgewi­esen werden können.

Mittlerwei­le unterstütz­en ihn darin selbst Mitglieder der CDU – während der Rückhalt für Merkel in dieser Frage schwindet. So sagte etwa der CDUAbgeord­nete Marian Wendt der «Bild»Zeitung: «Wer als Flüchtling in einem anderen EULand bereits Asyl beantragt hat, kann hier nicht einreisen.» Kanzlerin Merkel hingegen will im Bemühen um eine europäisch­e Flüchtling­spolitik auf «eine gesamteuro­päische Lösung» setzen.

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