Notfallübung gegen Schweinepest
NOFLEN. Was tun, wenn die Afrikanische Schweinepest die Schweiz erreichen sollte? Spezialisten haben gestern den Ernstfall geprobt.
Um auf eine Tierseuche wie etwa die Afrikanische Schweinepest vorbereitet zu sein, übten Einsatzkräfte gestern in einer Schweinemast in Noflen BE den Ernstfall. Über 30 ausgebildete Einsatzkräfte in Gummianzügen und mit Gasmasken waren auf dem Hof in Aktion. Dieser wurde in verschiedene Gefahrenzonen unterteilt: «Die rote Zone ist der Bereich, in dem sich die befallenen Tiere befinden. In dieser Zone gibt es die meisten Krankheitserreger», erklärt Reto Wyss, Präsident der Vereinigung von Schweizer Kantonstierärzten. Beim Zonenübertritt gibt es Quarantänezonen. «Bei dieser Schleuse werden die Personen so desinfiziert, dass 99 Prozent der Krankheitserreger abgetötet werden», so Wyss.
Dann folgt die «wichtigste Bekämpfungsmassnahme»: das Töten der verseuchten Tiere. Diese werden mit starken Elektroschocks innert Kürze vor Ort erlegt. Die infizierten Kadaver müssen anschliessend in hermetisch dichten Containern abtransportiert und zur seuchensicheren Entsorgung nach Lyss gebracht werden. Anschliessend können die leeren Stallungen entmistet, gereinigt und desinfiziert werden. Der Veterinärdienst verfüge über zehn amtliche Tierärzte, die im Ernstfall die Leitung eines Schadenplatzes übernehmen könnten. Beim Zivilschutz seien zudem rund 130 Spezialisten für Einsätze bei der Seuchenabwehr ausgebildet.