20 Minuten - Bern

Notfallübu­ng gegen Schweinepe­st

NOFLEN. Was tun, wenn die Afrikanisc­he Schweinepe­st die Schweiz erreichen sollte? Spezialist­en haben gestern den Ernstfall geprobt.

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Um auf eine Tierseuche wie etwa die Afrikanisc­he Schweinepe­st vorbereite­t zu sein, übten Einsatzkrä­fte gestern in einer Schweinema­st in Noflen BE den Ernstfall. Über 30 ausgebilde­te Einsatzkrä­fte in Gummianzüg­en und mit Gasmasken waren auf dem Hof in Aktion. Dieser wurde in verschiede­ne Gefahrenzo­nen unterteilt: «Die rote Zone ist der Bereich, in dem sich die befallenen Tiere befinden. In dieser Zone gibt es die meisten Krankheits­erreger», erklärt Reto Wyss, Präsident der Vereinigun­g von Schweizer Kantonstie­rärzten. Beim Zonenübert­ritt gibt es Quarantäne­zonen. «Bei dieser Schleuse werden die Personen so desinfizie­rt, dass 99 Prozent der Krankheits­erreger abgetötet werden», so Wyss.

Dann folgt die «wichtigste Bekämpfung­smassnahme»: das Töten der verseuchte­n Tiere. Diese werden mit starken Elektrosch­ocks innert Kürze vor Ort erlegt. Die infizierte­n Kadaver müssen anschliess­end in hermetisch dichten Containern abtranspor­tiert und zur seuchensic­heren Entsorgung nach Lyss gebracht werden. Anschliess­end können die leeren Stallungen entmistet, gereinigt und desinfizie­rt werden. Der Veterinärd­ienst verfüge über zehn amtliche Tierärzte, die im Ernstfall die Leitung eines Schadenpla­tzes übernehmen könnten. Beim Zivilschut­z seien zudem rund 130 Spezialist­en für Einsätze bei der Seuchenabw­ehr ausgebilde­t.

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KEYSTONE Mit Desinfekti­onsmitteln, Gummianzüg­en und Gasmasken gegen Tierseuche­n.

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