Neunjährige muss wegen «Fortnite» in Suchttherapie
LONDON. Sie nässte ein, weil sie nicht mehr aufs WC ging. Da merkten die Eltern, wie süchtig ihr Kind nach « Fortnite » war.
Eine Neunjährige aus Grossbritannien wird derzeit wegen ihrer Sucht nach dem Computerspiel «Fortnite» behandelt. Das Kind verbrachte bis zu zehn Stunden am Tag vor dem Bildschirm.
Die Schülerin hatte im vergangenen Januar eine Xbox geschenkt bekommen. Kurz danach habe sie das BattleRoyale-Spiel «Fortnite» heruntergeladen, in dem bis zu 100 Gamer ums Überleben kämpfen. «Gegen Mitte März tauch- ten die ersten Alarmzeichen auf», sagte Mutter Carol (36) dem «Mirror». Das Mädchen schlief im Unterricht ein und trieb auch nicht mehr so inten- siv Sport wie früher. Wochen später tauchte eine Ausgabe von umgerechnet 66 Franken auf der Kreditkarte auf, weil das Mädchen Spiele-Extras gekauft hatte. Als der Vater die Spielkonsole konfiszierte, schlug die Tochter ihm ins Gesicht. Eines Nachts überraschte er sie, wie sie «Fortnite» spielte und auf einem eingenässten Kissen sass, um keine WC-Pausen einlegen zu müssen.
Das Mädchen macht derzeit eine Suchttherapie mit dem Psychologen Steve Pope. Die Neunjährige sei nicht der einzige Fall von spielsüchtigen Kindern. «Ich werde jede Woche von Dutzenden Eltern angefragt. Einige der Patienten sind erst acht Jahre alt.» Für Pope ist es besonders problematisch, dass im Spiel aufgeführte Tänze immer öfter in der Öffentlichkeit zu sehen sind.