Behramis Sonderbewachung setzt Neymar erheblich zu
ROSTOW AM DON. Der brasilianische Superstar stösst gegen die Schweiz beim 1:1 zum WM-Auftakt auf harten Widerstand.
Wenn Neymar spielt, hat immer auch der Zirkus geöffnet. Der Brasilianer tänzelt und trippelt, manchmal wirkt das Gehabe arrogant, wenn er sekundenlang aufreizend langsam Übersteiger exerziert. So ist das auch gegen die Schweizer. An diesem Abend in Rostow am Don bekommt es Neymar regelmässig mit einer Sonderbewachung zu tun, das ist er sich zwar gewohnt, die Hartnäckigkeit und Aggressivität von Valon Behrami aber setzen ihm zu.
Und so prägt der Superstar von Paris Saint-Germain mit neuer, gewöhnungsbedürftiger Frisur das Geschehen nicht wie erwartet. Er stösst auf harten Widerstand der leidenschaftlichen Schweizer, wird oft gefoult, und mit seiner Leichtfüssigkeit holt er einige Verwarnungen heraus, gegen Stephan Lichtsteiner noch vor der Pause, dann auch gegen Fabian Schär, schliesslich gegen Behrami. Neymar dürfte aufgeatmet haben, als Behrami kurz darauf angeschlagen ausge- wechselt wurde. Doch auch der brasilianische Hoffnungsträger wirkt nach seiner langen Verletzungspause noch nicht restlos fit. Einmal schiesst der 26-Jährige aus beträchtlicher Distanz harmlos aufs Tor, ein- mal köpft er aus wenigen Metern genau auf Yann Sommer.
Neymar ist trotz des für seine Verhältnisse bescheidenen Vortrags an beinahe allen Angriffen des WM-Favoriten beteiligt. Er bereitet auch die bes- te Gelegenheit zum Siegtreffer der Brasilianer in der zweiten Halbzeit mit feinem Pass auf Philippe Coutinho vor. Die Erlösung gelingt Neymar und seinen Teamkollegen aber nicht mehr.