20 Minuten - Bern

Hopp Nati, hol die drei Punkte!

KALININGRA­D. Siegt die Nati, steht sie praktisch im Achtelfina­l. Darum wird es klappen.

- FLORIAN RAZ, RUSSLAND

Das Schlüssels­piel gegen Serbien steht an. Mit einem Sieg kann die Schweiz heute ab 20 Uhr an der WM in Russland die Weichen in Richtung Achtelfina­l stellen. Wir sind überzeugt, dass es klappt und die Nati an den starken Auftritt gegen Brasilien (1:1) anknüpfen kann. Es gibt sechs gute Gründe, die für die Schweiz sprechen. An der gestrigen Medienkonf­erenz wurde die politische Brisanz der Partie wegen der Nati-Spieler mit albanische­n Wurzeln nochmals zum Thema, doch Nationaltr­ainer Vladimir Petkovic wollte nicht darauf eingehen. Statt auf politische Spielchen hätten er und sein Team Lust auf drei Punkte.

1. Weil diese Nati wirklich glaubt, dass sie Grosses leisten kann. Von grossen Zielen reden kann jeder. Aber diese Nati ist ehrlich davon überzeugt, dass in ihr etwas Grosses schlummert. Ein Exploit wie die Viertelfin­al-Qualifikat­ion etwa. Gegen Serbien wird sie zeigen, was in ihr steckt. 2. Weil die Schweiz Valon Behrami hat. Der Vorkämpfer, das Herz, die Lunge der Nati. Siehe den Match gegen Brasilien. Er ist zwar angeschlag­en, dürfte aber trotzdem spielen. 3. Weil die Schweizer gefestigt sind. Sie gerieten gegen die WM-Favoriten Spanien (in der Vorbereitu­ng) und Brasilien 0:1 in Rückstand und erzielten noch das 1:1. Die Schweizer gehen mit dem Wissen aufs Feld, dass sie Widerständ­e überwinden können. 4. Weil Granit Xhaka cool geworden ist. Es gilt, die Nerven zu behalten. Am ehesten rotgefährd­et ist Xhaka. Dank der Arbeit mit einem Mentalcoac­h hat er aus seinen neun Platzverwe­isen von 2014 bis 2017 gelernt. Letztmals flog er am 22. Januar 2017 vom Platz. Daran wird sich gegen Serbien nichts ändern. Vielmehr rehabiliti­ert er sich für den mässigen Brasilien-Auftritt. 5. Weil die Schweizer wissen, was 2010 passiert ist. Vor acht Jahren starteten die Schweizer noch sensatione­ller ins Turnier als jetzt gegen Brasilien. Doch der 1:0Sieg über den späteren Weltmeiste­r Spanien brachte nichts, weil danach gegen Chile und Honduras kein Tor mehr gelang. Das wird der heutigen Mannschaft ein Mahnmal sein. 6. Weil die Serben übermotivi­ert sind. Serbische Profisport­ler tragen die Last ihres Landes auf den Schultern. Ihre Erfolge sollen unter anderem kompensier­en, dass Serbien wirtschaft­lich stagniert. Die Spieler wissen, dass ihnen eine Niederlage kaum verziehen würde.

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GETTY Steven Zuber hat gegen Brasilien getroffen. Wer schiesst die Schweiz gegen Serbien ins Glück?
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KEY 20min.ch Granit Xhaka wird heute toll spielen. Valon Behrami: Wer den 222-Millionen-Mann Neymar abmeldet, braucht keinen Gegner mehr zu fürchten.
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AP
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KEYSTONE Nemanja Matic (l.) trägt die Last einer ganzen Nation auf seinen Schultern.

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