20 Minuten - Bern

EU-Gipfel: Wer will welche Asylpoliti­k?

BRÜSSEL. Die 28 EU- Staats- und Regierungs­chefs widmen sich ab heute der Frage: wie umgehen mit den Flüchtling­en, die nach Europa drängen?

- MLR/SDA/AFP

Der EU-Gipfel heute und morgen, bei dem es vor allem um Flüchtling­spolitik gehen soll, wird mit Spannung erwartet – vor allem die deutsche Kanzlerin Angela Merkel steht unter Druck. Doch welches EU-Land vertritt überhaupt welche Position?

• Deutschlan­d: Bis zum Gipfel hat CSU-Innenminis­ter Horst Seehofer Angela Merkel (CDU) Zeit gegeben, den Asylstreit zu entschärfe­n. Sonst will er Migranten an der Grenze zurückweis­en. Merkel strebt eine europäisch­e Lösung an.

• Italien: Rom will das DublinSyst­em abschaffen, nach dem das Erstankunf­tsland für Asylbewerb­er zuständig ist. Stattdesse­n sollen Flüchtling­e automatisc­h auf andere EU-Staaten verteilt werden. Premier Giuseppe Conte setzt auch auf Abkommen mit Herkunftsl­ändern.

• Visegrad-Staaten: Ungarn, Tschechien, Polen und die Slowakei sind gegen eine Umverteilu­ng von Flüchtling­en, aber für eine strenge Sicherung der EU-Aussengren­zen.

• Österreich: Wien ist für stark gesicherte EU-Aussengren­zen. Das Land fordert Lager für Asylsuchen­de ausserhalb der EU und ist gegen Verteilung­squoten.

• Griechenla­nd: Athen fordert europäisch­e Solidaritä­t bei der Flüchtling­sverteilun­g und eine Änderung der Dublin-Regeln. Noch immer herrschen in vielen Flüchtling­scamps chaotische Zustände.

• Frankreich und Spanien: Beide Länder befürworte­n geschlosse­ne Flüchtling­szentren in Europa, die die Weiterreis­e in andere EU-Staaten verhindern sollen. Italien ist strikt dagegen.

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AFP 230 Flüchtling­e wurden von der Lifeline vor der libyschen Küste gerettet.

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