Der Achtelfinal – und eine wichtige Lektion für die Nati
NISCHNI NOWGOROD. Die Schweiz zeigt beim 2: 2 gegen Costa Rica ihre schlechteste Leistung seit langem. Aber sie wird dafür mit dem Achtelfinal belohnt. Dort fehlen ihr Stephan Lichtsteiner und Fabian Schär mit Gelb- Sperren.
Es ist so ungerecht. Da ist Yann Sommer mit Abstand der einzige Schweizer, der an diesem Abend eine starke Leistung zeigt. Und dann fliegt ihm kurz vor Schluss dieser Penalty von Bryan Ruiz von der Latte an den Hinterkopf – und zum 2:2 Endstand ins Tor.
Aber für das Gesamtbild ist es passender, dass die Schweizer nicht als Sieger vom Platz gehen. Sie sind mit dem Achtelfinaleinzug schon genügend belohnt für ihren schlechtesten Auftritt an dieser WM.
Was haben die Schweizer davon geredet, dass sie den Anfang dieses Mal nicht verschlafen würden. Dass sie da seien, wenn es darum gehe, das Ticket für die K.-o.-Phase abzuholen. Dann dieser Start. Vladimir Petkovic steht bald so weit vorne am Feld, wie er nur darf. Er spürt: Sein Team ist nicht bereit. Nicht für diese Costa Ricaner, die um die Ehre spielen. In der Heimat wurden sie beleidigt. Trainer Óscar Ramírez wurde als fett und ungebildet verlacht. Jetzt spielen sie die Schweiz an die Wand.
Petkovic hat vor dem Spiel «organisiertes Chaos» angekündigt. Was er von seinem Team bekommt, ist einfach nur Chaos. Nur dem überragenden Sommer ist es zu verdanken, dass die Nati nach 15 Minuten nicht mit zwei oder drei Toren zurückliegt.
Sogar als ihr mit dem einzigen zielgerichteten Angriff vor der Pause das 1:0 durch Blerim Dzemaili gelingt, wird es nicht besser. Die Schweizer steigern sich nicht nach der Pause. Ja, sie bringen nicht einmal das 2:1 aus der 88. Minute durch Josip Drmic über die Zeit.
Selbstsicherheit ist ein Plus dieser Nati. An diesem Abend kippt sie ins Negative. Das ist die Lektion, die die Schweiz für den Achtelfinal mitnehmen muss: Wenn sie so überheblich antritt, wird sie gegen Schweden abgestraft.