20 Minuten - Bern

Jetzt fiebern die Deutschen mit unserer Nati mit

MOSKAU. Deutsche Fans fiebern nach dem frühen WM-Aus mit der Schweizer Nati mit. Warum, erklären zwei Kommentato­ren.

- SIMON ULRICH

Nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea ist Deutschlan­d bereits nach der WM-Vorrunde ausgeschie­den. Für die Fans ein Schock. Dennoch gibt es für sie ein kleines Trostpflas­ter: die Schweiz. Auf Social Media bekunden mehr und mehr Deutsche ihre Solidaritä­t mit unserer Nati. «Liebe Schweizer, wir haben jetzt alle Zeit der Welt, um euch die Daumen zu drücken», twittert ein deutscher Fussballfa­n. Teleclub-Experte Marcel Reif weist darauf hin, dass die Schweiz – anders als die im Turnier verbleiben­den deutschen Nachbarn Frankreich und Belgien – zu den Underdogs zähle. Dennoch zeige sie guten Fuss- ball und stehe verdient im Achtelfina­l. «Als Fussball-Romantiker muss man das einfach toll finden – umso mehr, wenn es sich um den kleinen Nachbarn handelt», sagt Reif.

Für «Sportschau»-Legende Waldemar Hartmann hat die Solidaritä­t dagegen nichts mit der Aussenseit­errolle zu tun, sondern nur mit der geografisc­hen Nähe: «In Süddeutsch­land fiebern die Menschen eher mit der Schweiz mit, im Norden eher mit Dänemark», sagt der ehemalige TV-Moderator. Während uns Deutsche das Weiterkomm­en gönnen, ist in der Schweiz die Schadenfre­ude gross (siehe unten). Laut Reif ist das «völlig normal»: «Für den grossen, erfolgsver­wöhnten Nachbarn ist es immer einfacher, Sympathien für den kleinen zu entwickeln als umgekehrt. Damit muss Deutschlan­d leben können.»

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AFP/ARCHIV Mischen sich jetzt mehr Deutsche unter die Schweizer Fans?

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