Jetzt fiebern die Deutschen mit unserer Nati mit
MOSKAU. Deutsche Fans fiebern nach dem frühen WM-Aus mit der Schweizer Nati mit. Warum, erklären zwei Kommentatoren.
Nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea ist Deutschland bereits nach der WM-Vorrunde ausgeschieden. Für die Fans ein Schock. Dennoch gibt es für sie ein kleines Trostpflaster: die Schweiz. Auf Social Media bekunden mehr und mehr Deutsche ihre Solidarität mit unserer Nati. «Liebe Schweizer, wir haben jetzt alle Zeit der Welt, um euch die Daumen zu drücken», twittert ein deutscher Fussballfan. Teleclub-Experte Marcel Reif weist darauf hin, dass die Schweiz – anders als die im Turnier verbleibenden deutschen Nachbarn Frankreich und Belgien – zu den Underdogs zähle. Dennoch zeige sie guten Fuss- ball und stehe verdient im Achtelfinal. «Als Fussball-Romantiker muss man das einfach toll finden – umso mehr, wenn es sich um den kleinen Nachbarn handelt», sagt Reif.
Für «Sportschau»-Legende Waldemar Hartmann hat die Solidarität dagegen nichts mit der Aussenseiterrolle zu tun, sondern nur mit der geografischen Nähe: «In Süddeutschland fiebern die Menschen eher mit der Schweiz mit, im Norden eher mit Dänemark», sagt der ehemalige TV-Moderator. Während uns Deutsche das Weiterkommen gönnen, ist in der Schweiz die Schadenfreude gross (siehe unten). Laut Reif ist das «völlig normal»: «Für den grossen, erfolgsverwöhnten Nachbarn ist es immer einfacher, Sympathien für den kleinen zu entwickeln als umgekehrt. Damit muss Deutschland leben können.»