20 Minuten - Bern

Hollywood überwindet LGBTQ-Problem

LOS ANGELES. « Love, Simon » gilt als erster Mainstream- Film, der einen homosexuel­len Teenager im Fokus hat. Ein lange überfällig­es Thema.

- MELANIE BIEDERMANN

Highschool-Schüler Simon (Nick Robinson) wächst in einer normalen Familie und mit normalen Freunden auf. Dass er schwul ist, hat er niemandem erzählt. Als einer seiner Mitschüler sich an- onym outet, beginnt für Simon der eigene Prozess. Mit «Love, Simon» bringt Hollywood erstmals einen Film ins Kino, der das Outing eines Highschool­Schülers zur Hauptstory macht. Vier Film-Momente, die zeigen, wie überfällig das war:

«Es ist nicht fair, dass nur Schwule sich outen müssen» : In einer fiktiven «Was wäre wenn»-Sequenz outen sich die Hetero-Kids und ernten klassische «Was lief schief»-Reaktionen. Ein Moment, der unweigerli­ch klarmacht, wie weit weg wir noch immer von der Gleichbere­chtigung sind.

«Der Welt zu sagen, wer man ist, macht Angst»: Was Simon seinem Mail-Flirt im Vertrauen erklärt, betrifft auch im Kinosessel jeden. Am Ende haben wir doch alle Angst, unser ungefilter­tes Ich könnte andere abstossen.

« Du verdienst alles, was du dir wünschst»: Den Satz flüstert Simons Mutter (gespielt von Jennifer Garner) ihrem frisch geouteten Sohn zu. Wem Liebe irgendwann im Leben mal verweigert wurde, zuckt da zusammen.

«Jetzt kannst du endlich atmen»: Dass eine sexuelle Orientieru­ng dieses vermeintli­ch universell­e Zugeständn­is infrage stellen könnte, muss zumindest irritieren.

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YOUTUBE «Love, Simon» mit Alexandra Shipp, Nick Robinson und «13 Reasons Why»-Star Katherine Langford läuft derzeit in den Schweizer Kinos.

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