In Wimbledon führt ke ein Weg am achtmaligen Sieger vorbei
LONDON. Wer soll Roger Federer in Wimbledon stoppen? Der Schweizer Rekordmann ist einmal mehr der Topfavorit.
Roger Federer betont es immer wieder: Spiele auf Rasen sind unberechenbar. Wegen der kurzen Ballwechsel, der wenigen Breaks und der Seltenheit, mit der heutzutage auf der traditionellsten aller Tennisunterlagen gespielt wird, sind Überraschungen hier am wahrscheinlichsten. So geht die Theorie. Die Praxis sieht anders aus. Seit 2003 hat immer einer der Big 4 gewonnen: achtmal Rekordsieger Federer, dreimal Novak Djokovic sowie je zweimal Rafael Nadal und Andy Murray. Federer ist auch in diesem Jahr wieder der klare Favorit. Seit er vor eineinhalb Jahren nach seiner rund sechsmonatigen Pause zurückkehrte, hat er bei GrandSlam-Turnieren nur gerade ein Spiel verloren – letztes Jahr im US-Open-Viertelfinal gegen Juan Martín del Potro.
Wer kann dem 36-Jährigen gefährlich werden? Rafael Nadal (32) hat seit 2011 nie mehr die Viertelfinals erreicht, soll aber gut und schmerzfrei trainiert haben. Nach zwei mageren Jahren wieder einmal zu Grossem fähig sein könnte Novak Djokovic (31). Er ist bei den Buchmachern die Nummer 2, vor dem letztjährigen Finalisten Marin Cilic (29). Andere potenzielle Herausforderer wie Alexander Zverev und Milos Raonic hatten zuletzt mit Problemen zu kämpfen. Bleiben zwei weitere Routiniers, die zuletzt von Verletzungssorgen geplagt wurden. Stan Wawrinka (33) gehörte in Wimbledon nie zum engsten Favoritenkreis und muss auf eine gute Auslosung hoffen. Und Andy Murray (31), der als Nummer 156 der Weltrangliste ebenfalls ungesetzt ist und so für jeden der Gesetzten zur frühen Gefahr werden kann.