Bleibt nach dem Desaster kein Stein auf dem anderen?
FRANKFURT. Nach der WM- Schmach sind die Deutschen zurück in der Heimat. Die Personalie Joachim Löw bleibt offen.
Es passte zur verunglückten WM-Expedition. Nicht mal die gestrige Rückreise klappte reibungslos. Weil das Einladen des Gepäcks ewig dauerte (vielleicht lag es an den vielen, letztendlich nicht benötigten Trikots), verzögerte sich der Abflug. Statt wie geplant um 14.25 Uhr landete die erfolglose DFB-Equipe schliesslich erst nach 15 Uhr in Frankfurt.
Während die Spieler sich in die Ferien verabschiedeten, muss sich die Verbandsführung nun mit der Zukunft befassen. Die Aufregung im Land ist gross. In Umfragen wünscht eine Mehrheit der Fans Bundestrainer Joachim Löw ins Pfefferland. Die Zukunft des Weltmeistercoaches von 2014, der einen Vertrag bis 2022 besitzt, bleibt indes vorläufig offen. Ein Entscheid soll nächste Woche fallen.
Spannend wird auch, welche Konsequenzen das WMDesaster für die Spieler hat. Vom Alter her ist ein künftiger Verzicht auf Mario Gomez (32) und Sami Khedira (31) naheliegend. Toni Kroos (28) denkt über einen Rücktritt nach, wie er in Interviews sagte. Auch Mesut Özil (29) und Ilkay Gündogan (27) dürften nach dem Erdogan-Gate und den andau- ernden Anfeindungen einen solchen ins Auge fassen.
Sportlich stehen nach den WM-Leistungen Fragezeichen hinter Thomas Müller (28), Jonas Hector (28) und Julian Draxler (24). Konsequent wäre nun ein kompletter Neuanfang mit dem Kern des jungen Confed-Cup-Teams des letzten Jahres um Timo Werner, Julian Brandt, Niklas Süle (alle 22) sowie Joshua Kimmich und Leon Goretzka (beide 23).