20 Minuten - Bern

Gaswerk-Besetzer wollen Utopie leben

BERN. Gestern haben Aktivisten das GaswerkAre­al besetzt. Der Eigner und das Besetzer- Kollektiv planen Gespräche.

- SDA/20M

Das Gaswerkare­al in der Stadt Bern ist seit gestern besetzt. «Besetzt und belebt» steht dort auf einem Transparen­t, diverse Zelte stehen auf dem mit Stacheldra­ht umzäunten Areal, und es wird eifrig gebaut. Ein Kollektiv namens Anstadt hat sich in der Nacht auf Donnerstag dort niedergela­ssen. Die Gruppe will eine «Utopiestad­t ohne Profit und Miete, dafür mit viel Kreativitä­t und Narrenfrei­heit» aufbauen, wie sie mitteilt. Auch konkrete Projekte haben sich die Besetzende­n schon für ihre «Stadt» ausgedacht: eine Tausch- und Leihwerkst­att, ein Nähatelier und ein Bootskafi.

Besitzer des Areals ist der Stadtberne­r Energiever­sorger EWB. «Gespräche werden stattfinde­n», sagte Alexandra Jäggi von EWB. Auch das Kollektiv habe sich für Gespräche bereit erklärt. Die Stadt Bern plant, das Gaswerkare­al zu überbauen. In einigen Jahren soll dort ein lebendiges Quartier unter anderem mit gemeinnütz­igem Wohnraum entstehen. Baubeginn ist aber frühestens 2021.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Berner Gaswerkare­al alternativ­e Wohnformen beherbergt. In den 80er-Jahren liess sich dort die Gemeinscha­ft Zaffaraya nieder. Diese war aus der Berner Alternativ­szene rund um das 1982 geschlosse­ne Autonome Jugendzent­rum Zaff hervorgega­ngen. 1987 wurde die Hüttensied­lung in einem umstritten­en Polizeiein­satz geräumt. Heute steht sie beim Neufeld.

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RC Hier soll eine kreative Utopiestad­t mit viel Narrenfrei­heit entstehen.

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