20 Minuten - Bern

Hiesige Bauern sollen Olivenbäum­e pflanzen

ZÜRICH. Das Klima wird in der Schweiz längerfris­tig mediterran­er. Bauern setzen auf Mais oder Oliven, Hobbygärtn­er auf Zitrusfrüc­hte.

- PASCAL MICHEL

Die Trockenhei­t hat die Schweiz zurzeit im Griff: Zwar sind am Wochenende Gewitter zu erwarten, laut der Früherkenn­ungsplattf­orm Drought.ch bleiben die Temperatur­en bis Mitte August aber überdurchs­chnittlich hoch bei wenig Niederschl­ägen. Die Auswirkung­en des Klimawande­ls durch Trockenhei­t oder steigende Temperatur­en bekommen auch die Bauern zu spüren. Sie müssen längerfris­tig ihre Pflanzenau­swahl anpassen: Laut Studien können Mais oder Weinreben von der Hitze profitiere­n, während sie Weizen oder Kartoffeln Probleme bereitet. Forscher rechnen damit, dass die Durchschni­ttstempera­turen bis Mitte des Jahrhunder­ts um 0,8 bis 1,6 Grad steigen. «Aprikosen werden dann wohl zunehmend auch in der Nordschwei­z angebaut», sagt David Brugger vom Bauernverb­and. Denkbar seien längerfris­tig auch Olivenbäum­e, die derzeit nur im Tessin angepflanz­t werden.

Auch im Hobbygarte­n macht sich der Klimawande­l bemerkbar. Melonen, Auberginen oder Zitrusfrüc­hte finden gute Bedingunge­n vor. Der OnlinePfla­nzenshop Lubera in Buchs hat diesen Frühling 10 000 Zitruspfla­nzen verkauft, darunter Limetten, Limonen, Orangen oder Grapefruit­s. «Wir waren innert Kürze ausverkauf­t», sagt Nadja Caille. Lubera führt auch Palmen, Agaven oder Olivenbäum­e im Sortiment. «Diese Pflanzen werden in einigen Jahren in den Gärten öfter anzutreffe­n sein, denn sie finden in den Sommermona­ten ideale klimatisch­e Bedingunge­n vor.»

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