Hiesige Bauern sollen Olivenbäume pflanzen
ZÜRICH. Das Klima wird in der Schweiz längerfristig mediterraner. Bauern setzen auf Mais oder Oliven, Hobbygärtner auf Zitrusfrüchte.
Die Trockenheit hat die Schweiz zurzeit im Griff: Zwar sind am Wochenende Gewitter zu erwarten, laut der Früherkennungsplattform Drought.ch bleiben die Temperaturen bis Mitte August aber überdurchschnittlich hoch bei wenig Niederschlägen. Die Auswirkungen des Klimawandels durch Trockenheit oder steigende Temperaturen bekommen auch die Bauern zu spüren. Sie müssen längerfristig ihre Pflanzenauswahl anpassen: Laut Studien können Mais oder Weinreben von der Hitze profitieren, während sie Weizen oder Kartoffeln Probleme bereitet. Forscher rechnen damit, dass die Durchschnittstemperaturen bis Mitte des Jahrhunderts um 0,8 bis 1,6 Grad steigen. «Aprikosen werden dann wohl zunehmend auch in der Nordschweiz angebaut», sagt David Brugger vom Bauernverband. Denkbar seien längerfristig auch Olivenbäume, die derzeit nur im Tessin angepflanzt werden.
Auch im Hobbygarten macht sich der Klimawandel bemerkbar. Melonen, Auberginen oder Zitrusfrüchte finden gute Bedingungen vor. Der OnlinePflanzenshop Lubera in Buchs hat diesen Frühling 10 000 Zitruspflanzen verkauft, darunter Limetten, Limonen, Orangen oder Grapefruits. «Wir waren innert Kürze ausverkauft», sagt Nadja Caille. Lubera führt auch Palmen, Agaven oder Olivenbäume im Sortiment. «Diese Pflanzen werden in einigen Jahren in den Gärten öfter anzutreffen sein, denn sie finden in den Sommermonaten ideale klimatische Bedingungen vor.»