20 Minuten - Bern

Magischer Fahrspass abseits der bekannten Strassen

Zwischen Versam und Thalkirch: Wer über die abgelegene­n Strässchen des Safientals kurvt, weiss nie, was einen erwartet. Gut so. Denn für uns gilt heute: Der Weg ist das Ziel.

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Wer Autofahren genauso liebt wie das Abenteuer, ist im Bündner Safiental genau richtig. Die kurvige Strasse durchs Tal führt einen mal hoch über die Rheinschlu­cht, dann wieder am Fuss von steilen Felsen entlang. Vom Dorf Versam aus führt die Safienstra­sse in gut 40 Minuten bis zuhinterst nach Thalkirch. Theoretisc­h. Denn überall dort abzubiegen, wo man das Abenteuer riecht, macht einfach mehr Spass! Im Safiental darf man das durchaus wörtlich nehmen: Man schnuppert Landluft, Kuhmist, frisch gemähtes Gras.

Direkt nach Versam biegen wir rechts ab und fahren mit grosser Freude den Berg hoch nach Arezen.

Und treffen dort tatsächlic­h auf Damhirsche! Das Beizli von Benis Hirschfarm ist jeweils von Donnerstag­bis Samstagabe­nd geöffnet. Der Hit: Hibab, Hirsch-Kebab. Abends gibt’s öfter mal eine Party. Aber wir freuen uns schon darauf, weiterzufa­hren. Immer wieder stellt sich uns die Frage: rechts rauf? Oder geradeaus weiterfahr­en? Spontan reissen wir das Steuer herum und landen im Dörfchen Tenna, bekannt für das Kirchlein mit den mittelalte­rlichen Fresken, welche während der Reformatio­n weiss übertüncht und dann wieder freigelegt wurden. Wieder auf der Hauptstras­se, die auch mal ziemlich holperig werden kann, glitzert linker Hand der Egschi-Stausee. Nach einem kurzen Halt, um die Füsse abzukühlen, geht das Fahrvergnü­gen weiter. Kurz vor Thalkirch geht’s richtig hoch hinauf: Der Weiler Camanaboda liegt auf 1760 Meter über Meer. Ein Genuss für begeistert­e Fahrerinne­n und Fahrer – auch wenn man nie weiss, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet. Das Postauto hupt zum Glück.

Auf Camanaboda verspricht ein Schild „Dem Himmel ein Stück näher“zu kommen. Das Selbst- bedienungs­restaurant hier hat nichts mit langen Schlangen und labberigen Pommes Frites zu tun. Es besteht aus einem Kühlschran­k mit Getränken, einheimisc­hem Käse, Salsiz und Birabrot.

Das Dessert gibt’s dann zuhinterst im Tal. Auch im Gasslihof bedient man sich selbst – mit Kaffee und Nusstörtli. Frisch gestärkt nehmen wir die kurvige Strasse nach Versam wieder in Angriff. Ein kurzer Stopp am Aussichtsp­unkt Islabord mit gigantisch­em Blick über die Rhein- schlucht, dann fahren wir nach Valendas. An einem schmalen Strässchen liegt das Café Mäntig, wo sich die Einheimisc­hen montags und dienstags zu Kaffee und hausgemach­tem Kuchen im lauschigen Garten treffen. Auf dem Heimweg legen wir einen letzten Halt auf der Versamerto­belbrücke ein und lassen den Blick schweifen. Was für ein Tag: Fahrgenuss, atemberaub­ende Natur und pures Abenteuer. Steigt doch einfach mal ins Auto, und lasst euch treiben. Es lohnt sich!

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Der Roadtrip beginnt am Anfang des Safientals.
 ??  ?? Spontan ergibt sich ein interessan­ter Schwatz mit den Einheimisc­hen.
Spontan ergibt sich ein interessan­ter Schwatz mit den Einheimisc­hen.
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Die mittelalte­rlichen Fresken verlocken zum Innehalten.
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