«Der Fehler liegt beim SRF, nicht bei Honegger»
ZÜRICH. Arthur Honegger äussert auf Twitter seine private politische Meinung. Das SRF müsste ihn besser schulen, findet Experte Ferris Bühler.
Der ehemalige US-Korrespondent und heutige «10vor10»-Moderator Arthur Honegger (39) macht auf Twitter kein Geheimnis daraus, dass er von US-Präsident Donald Trump wenig hält. Nach dessen Treffen mit Wladi- mir Putin postete Honegger am Dienstag auf Twitter: «Vielleicht sollten wir Trump nicht mehr als Regierungschef bezeichnen.» SRF-Mediensprecher Stefan Wyss sieht in den politischen Äusserungen kein Problem, wie er gegenüber Nau.ch erklärt. Honeggers Twitter-Account sei ein «publizistisch eigenständiger Auftritt, bei dem er klar deklariert, dass er für sich selbst redet und nicht für SRF.» Kommunikationsexperte Ferris Bühler sieht das anders: In Honeggers Fall sei es unmöglich, klar zwischen privater und öffentlicher Person zu trennen. «Er wird auch abseits von ‹10vor10› automatisch als Person wahrgenommen, die politische Inhalte vermittelt», erklärt Bühler gegenüber 20 Minuten.
Der Fehler liegt gemäss Bühler demnach nicht bei Honegger, sondern beim SRF. «Für die neue Generation von SRF-Moderatoren ist es selbstverständlich, Social Media zu nutzen. Darauf ist das SRF nicht vorbereitet.» Das Medienhaus müsse seine Mitarbeiter viel besser schulen. Dennoch sieht Bühler auch bei Honegger ein Stück weit Verantwortung: «Seine Tweets sind sehr unterhaltsam. Aber er steht in einem der grössten Schaufenster des SRF, deshalb muss er aufpassen, was er macht.»