20 Minuten - Bern

Griechenla­nd: Dutzende Menschen

ATHEN. Die Ferienregi­on um Mati, Rafina und Nea Makri nahe der griechisch­en Hauptstadt liegt in Schutt und Asche.

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Bei den schlimmste­n Waldbrände­n in Griechenla­nd seit einem Jahrzehnt sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden sprachen gestern Abend von mindestens 74 Todesopfer­n und rund 170 Verletzten. Im Badeort Mati bei Athen wurden die verkohlten Leichen von 26 Menschen gefunden, darunter Kinder. Um Schutz zu suchen, hatten sich die Opfer offenbar gruppenwei­se zusammenge­stellt – und sich schliessli­ch umarmt, bevor sie starben. «Der Einsatzlei­ter weinte», berichtet ein Reporter.

Wegen der Flammen hatten sich Hunderte Menschen an Strände geflüchtet und dort inmitten einer Aschewolke stun- denlang auf Rettung gewartet. Mindestens fünf Menschen starben auf der Flucht vor dem Feuer im Meer. «Mati existiert nicht mehr», sagte der Bürgermeis­ter des ebenfalls betroffene­n Rafina, Evangelos Bournous. Luftaufnah­men zeigen, dass ganze Stadtviert­el von Rafina, Mati und Nea Makri in Schutt und Asche liegen. In der auch bei ausländisc­hen Touristen beliebten Region wurde der Notstand ausgerufen.

Der Brand in Mati war gestern eingedämmt, allerdings wütete 50 Kilometer westlich von Athen in Kineta ein Feuer, das viele Häuser und Autos zerstörte. In der Nähe von Marathon wurden 600 Kinder aus einem Feriencamp in Sicherheit gebracht. Über 3000 Feuerwehrl­eute, fünf Flugzeuge und zwei Helikopter waren im Einsatz. Ministerpr­äsident Alexis Tsipras brach wegen der Brände eine Bosnienrei­se ab und rief eine dreitägige Staatstrau­er aus.

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AP In Nea Makri wurden Lebensmitt­el an die Geretteten verteilt.

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