20 Minuten - Bern

Evangeline Lilly über Hollywood nach #MeToo

LONDON. Evangeline Lilly (38) spielt in «Ant- Man and the Wasp » die erste gleichbere­chtigte Marvel- Heldin.

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Evangeline, deine Figur, the Wasp, ist stark, sexy und mutig. So wie du?

Ich versuche, mutig zu sein. Ob man es ist, weiss man aber erst, wenn man in Situatione­n gerät, die tatsächlic­h Mut erfordern. Bisher ist mir gottlob nichts ernsthaft Schlimmes widerfahre­n. Beim Thema Sexysein habe ich gemischte Gefühle.

Inwiefern?

Ich bin im Verständni­s aufgewachs­en, dass ich nicht sexy sein und gleichzeit­ig respektier­t werden kann.

Das ist traurig.

Ja. Es ist mir peinlich, das zuzugeben, aber ich bin eine Sexistin.

Was bringt dich auf die Idee?

Ich habe mir diese Werte von früh auf einverleib­t. Ich dachte, wenn ich cool sein will, muss ich ein Tomboy sein, stark, ein bisschen rau. Natürlich ist das Bullshit, aber die Weinstein-Affäre konfrontie­rte mich damit, dass ich diesen Bullshit in mir trage.

Tut sich etwas in Hollywood?

Ja! Während der 14 Jahre, die ich in der Branche arbeite, sass ich nicht einmal einer Regisseuri­n gegenüber. Als ich das letzte Mal in L.A. war, habe ich mich mit vier Regisseuri­nnen getroffen.

Wer macht das möglich?

Unerschroc­kene, intelligen­te Frauen, die fokussiert und praktisch denken und sich nicht um einen Social-Media-Hype scheren. #MeToo ist kein Eitelkeits­projekt, der Aufwand ist viel grösser und formaler. America Ferrera, Brie Larson oder Rashida Jones sind unter den Schauspiel­erinnen federführe­nd, aber es sind auch Autorinnen, Produzenti­nnen, Agentinnen und Politikeri­nnen bis nach Washington involviert.

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 ?? INVISION ?? Evangeline Lilly bei der «AntMan and the Wasp»-Premiere in Los Angeles. Mehr zum Film auf Seite 24.
INVISION Evangeline Lilly bei der «AntMan and the Wasp»-Premiere in Los Angeles. Mehr zum Film auf Seite 24.

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