Dank Assistenzsystemen gibt es weniger Verkehrstote
ZÜRICH. Die Steuern für Autos mit intelligenten Assistenzsystemen sollen sinken, fordern Experten.
Letztes Jahr starben auf Schweizer Strassen 230 Menschen. Das Bundesamt für Strassen und die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) wollen diese Zahl auf höchstens 100 pro Jahr reduzieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die BfU nun finanzielle Anreize vor. Autos mit Sicherheitssystemen wie Notbremsassistenten könnten von einer reduzierten Motorfahrzeugsteuer profitieren, sagt BfU-Sprecher Nicolas Kessler. «Solche Systeme weisen ein hohes Schutzpotenzial auf.» Eine Befragung aus dem letzten Jahr zeige aber, dass nur jeder Zehnte diese Systeme gut kenne. Viele hätten zudem falsche Vorstellungen und seien skeptisch.
Eine Studie der Axa-Unfallforschung belegt, dass Notbremsassistenten die Zahl der Auffahrkollisionen um 30 bis 69 Prozent reduzieren. «Die Zahl der getöteten Autoinsassen ist seit Jahren rückläufig. Assistenzsysteme hatten in den letzten zehn Jahren einen grossen Anteil daran», sagt Bettina Zahnd, Leiterin der Axa-Unfallforschung. Systeme für die elektronische Stabilitätskontrolle (ESP) würden die Zahl der er S Selbst und Schleuderunfälle um bis zu 47 Prozent reduzieren.
Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg- D Essen, sagt, in Zu- kunft würden die Assistenzsysteme noch intelligenter. «Wir bewegen uns Stück für Stück ins autonome Fahren. Das wird die Unfallstatistik weiter verbessern.» Es sei sinnvoll, über Steuern eine Motivation für die Anschaffung von sicheren Autos zu geben. «Wer sich vor Unfällen schützt, sollte belohnt werden.»