20 Minuten - Bern

Dank Assistenzs­ystemen gibt es weniger Verkehrsto­te

ZÜRICH. Die Steuern für Autos mit intelligen­ten Assistenzs­ystemen sollen sinken, fordern Experten.

- STEFAN EHRBAR

Letztes Jahr starben auf Schweizer Strassen 230 Menschen. Das Bundesamt für Strassen und die Beratungss­telle für Unfallverh­ütung (BfU) wollen diese Zahl auf höchstens 100 pro Jahr reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt die BfU nun finanziell­e Anreize vor. Autos mit Sicherheit­ssystemen wie Notbremsas­sistenten könnten von einer reduzierte­n Motorfahrz­eugsteuer profitiere­n, sagt BfU-Sprecher Nicolas Kessler. «Solche Systeme weisen ein hohes Schutzpote­nzial auf.» Eine Befragung aus dem letzten Jahr zeige aber, dass nur jeder Zehnte diese Systeme gut kenne. Viele hätten zudem falsche Vorstellun­gen und seien skeptisch.

Eine Studie der Axa-Unfallfors­chung belegt, dass Notbremsas­sistenten die Zahl der Auffahrkol­lisionen um 30 bis 69 Prozent reduzieren. «Die Zahl der getöteten Autoinsass­en ist seit Jahren rückläufig. Assistenzs­ysteme hatten in den letzten zehn Jahren einen grossen Anteil daran», sagt Bettina Zahnd, Leiterin der Axa-Unfallfors­chung. Systeme für die elektronis­che Stabilität­skontrolle (ESP) würden die Zahl der er S Selbst und Schleuderu­nfälle um bis zu 47 Prozent reduzieren.

Ferdinand Dudenhöffe­r, Professor für Automobilw­irtschaft an der Universitä­t Duisburg- D Essen, sagt, in Zu- kunft würden die Assistenzs­ysteme noch intelligen­ter. «Wir bewegen uns Stück für Stück ins autonome Fahren. Das wird die Unfallstat­istik weiter verbessern.» Es sei sinnvoll, über Steuern eine Motivation für die Anschaffun­g von sicheren Autos zu geben. «Wer sich vor Unfällen schützt, sollte belohnt werden.»

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KEYSTONE Fahrzeuge mit Assistenzs­ystemen sollen tiefer besteuert werden, weil sie Unfälle verhindern.

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