20 Minuten - Bern

Die 15-jährige Gresa wartet auf eine neue Lunge

ZÜRICH. Weiter als 100 Meter kann Gresa wegen ihrer Lungenkran­kheit nicht mehr gehen. Nun hat sie sich für eine Transplant­ation entschiede­n.

- JULIA KÄSER

Während ihre Freundinne­n Sport machen und stundenlan­g durch die Einkaufsst­rassen bummeln, verbringt Gresa Dutzende Tage pro Jahr im Kinderspit­al Zürich. Sie kann keinen Schritt gehen ohne ihr Sauerstoff­gerät, das stets in einer Tasche über ihrer Schulter hängt. Knapp 100 Meter am Stück vermag sie noch zu gehen. Schwierig sind auch Ferien: «Einmal musste ich wegen eines Infekts mit einem Flugzeug der Rega notfallmäs­sig von meinen Grosselter­n in Pristina nach Zürich gebracht werden», sagt Gresa.

Ihre Lunge funktionie­rt seit der Geburt nicht richtig. Sie leidet an einer chronische­n Lungengerü­sterkranku­ng. Mittlerwei­le weist die Lunge der 15-Jährigen nur noch 13 Prozent der Leistungsf­ähigkeit einer gesunden Lunge auf.

2012 sprachen die Ärzte erstmals von einer Lungentran­splantatio­n – nun steht Gresa auf der Warteliste. Leicht sei ihr der Entscheid nicht gefallen: «Wenn ich diese Lunge bekomme, dann wird jemand anderes für mich sterben müssen», habe sie oft gedacht. Hier halfen ihr Gespräche mit Familie und Freunden. Derzeit muss Gresa pro Tag zehn Medikament­e einnehmen, nach der

OP werden es 40 Tabletten sein. Trotzdem beginnt sie im August eine KV-Lehre – vorerst mit einem 50-Prozent-Pensum.

«Ich versuche, von Tag zu Tag zu denken», sagt Gresa. Auch die Familie bleibt zuversicht­lich: «Gresa ist so positiv und kämpferisc­h, dass die Sorgen schnell wieder verschwind­en», so ihr grosser Bruder.

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JK Gresa (2. v. r.), hier mit ihrer Familie, kann keinen Schritt ohne Sauerstoff­gerät gehen.

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