Thuner Gedicht gegen gedankenlose Pendler
THUN. Ein Gedicht über unachtsame Pendler, das in einem Thuner Bus aufgehängt wurde, spricht vielen Reisenden aus der Seele.
Ein Fahrgast der Thuner Verkehrsbetriebe hängte letzte Woche in einem Bus der Thuner Verkehrsbetriebe STI ein Zettelchen auf (20 Minuten berichtete online). Darin empörte er sich über unachtsame Mitreisende. In selbst gedichteten berndeutschen Reimen klagt der Fahrgast, dass sich Mitreisende lieber auf den Gangplatz setzen würden und den Fensterplatz somit blockierten. «Die wo wäge dene müesse blibe sta wird’s bi mene Stopp a Bode schla». Und bei diesen allfälligen Stürzen sei der Chauffeur schuld, dabei könne dieser nichts dafür.
Wie die Reaktionen von 20MinutenLesern auf diese Aktion zeigen, spricht der dichtende Pendler vielen ÖVBenutzern aus der Seele: Über 100 Le ser aus der ganzen Schweiz verrieten, was sie beim Pendeln am meisten stört. Jetzt, im Sommer, ärgern sich Pendler etwa über nackte, schmutzige Füsse auf dem Polster. Schweiss, «dämliches Gequatsche» am Telefon oder Nägel lackierende Mitreisende treiben Pendler ebenfalls in den Wahnsinn. «Mich persönlich nervt das Anstarren. Ich denke mir meistens: Willst du ein Foto von mir mit einer Telefonnummer drauf?», ärgert sich zudem Leser Roger aus Winterthur.
In Thun gibt sich der Dichter aber schliesslich versöhnlich. Er wünsche allen einen schönen Sommer und hoffe, dass die Fensterplätze in Zukunft besser besetzt würden.