Ein Aussenseiter verblüfft die Bösen auf dem Brünig
BRÜNIG. Erich Fankhauser gewinnt auf kuriose Art das traditionsreiche Schwinget auf dem Brünig.
Diesen Namen hatte niemand auf der Rechnung. Doch nach drei Jahren der Erfolglosigkeit schafft Erich Fankhauser auf dem Brünig die Sensation. Und das, obwohl er den Tag mit einer Niederlage gegen den Berner Oberländer Simon Anderegg begonnen hatte. Nach dem Anschwingen holte Fankhauser jedoch fünf Siege in Serie und konnte auf einen gestellten Schlussgang hoffen.
Jungspund Joel Wicki und Schwingerkönig Kilian Wenger machten ihm dann tatsächlich den Gefallen. Während des zwölfminütigen Schlussgangs konnte Wenger nicht mehr machen, und Wicki wollte nicht mehr machen. «Vielleicht hätte ich mehr riskieren müssen, andererseits hatte ich erwartet, dass auch Joel mehr wagen würde», meinte Wenger. Schlussgang-Gegner Wicki hatte seine Rechnung aber auch bereits gemacht. «Schon vor dem Schlussgang war mir klar, dass bei einem Gestellten mein Clubkollege das Fest gewinnen würde. Klar, hätte ich selber auch gern gewonnen. Schlussendlich sagte ich mir aber, dass ich nicht mit zu viel Risiko den Innerschweizer Festsieg aufs Spiel setzen will. Für mich stimmt es so: Ich bin zufrieden mit meinem Fest, bin nicht verletzt und kann am nächsten Wochenende den nächsten Festsieg suchen.»
Wicki, mit erst 21 Jahren der grosse Dominator der Saison, krönte also seinen Kumpel Fankhauser zum König auf dem Brünig. «Mein Sieg ist das grosse Verdienst von Wicki», sagte Fankhauser selbstlos. «Ich nehme den Sieg natürlich an. Aber ich gebe zu, ich habe nicht einmal davon geträumt, so ein Fest zu gewinnen. Das erschien mir zu unrealistisch.»