Zahlreiche Kantone verbieten Feuerwerk
BERN. Feuerwerksverbote treffen die Händler hart. Viele Kunden haben Verständnis für die Verbote.
Wegen der anhaltenden Trockenheit erlassen immer mehr Gemeinden und Kantone ein Feuerwerksverbot, gestern Abend hatten bereits 14 Kantone das Abbrennen von Feuerwerk untersagt – und das kurz vor dem 1. August. Für die Händler ist das «dramatisch», wie Urs Corradini, Präsident der Schweizerischen Koordinationsstelle Feuerwerk, sagt. «Das habe ich seit langem nicht mehr erlebt.» Die Kunden würden das jedoch verstehen: «Die Behörden erlassen das Verbot ja nicht aus purer Lust, das wurde genau geprüft. Das hat man zu akzeptieren.» Kunden würden beim Verkaufsgespräch auf alle möglichen Gefahren hingewiesen. «Das hat auch mit gesundem Menschenverstand zu tun», sagt Corradini.
Stefano Papini, Geschäftsleiter des Feuerwerk-Importeurs Fortura AG, ist direkt von den Verboten betroffen: «Kunden, die bereits eingekauft haben, wollen ihr Feuerwerk zurückgeben. Sie haben Angst, dass sie einen Waldbrand oder eine Feuersbrunst auslösen.» Sie erhielten einen Gutschein. Das Feuerwerk lasse sich trocken aber auch problemlos bis Silvester lagern. Raketen würden jetzt kaum mehr nachgefragt, sagt Papini – auch dort nicht, wo Feuerwerk nicht offiziell verboten ist. Er kann sich vorstellen, dass auch Nachbarn schräg schauen, wenn man Feuerwerk ablässt: «Möglicherweise spielt der Gruppendruck eine Rolle. Es ist aber richtig, dass man jetzt vorsichtig ist.»
Auch Grossverteiler wie die Migros haben auf das Feuerwerksverbot reagiert: Die Genossenschaften Migros Zürich, Ostschweiz, Aare, Wallis, Basel und Luzern verzichten auf den Verkauf von Feuerwerk. Auch Coop verkauft lediglich noch dort Feuerwerk, wo kein absolutes Feuerverbot gilt.