Dieser Lack kann dem Nagelbett schaden
ZÜRICH. Shellac- Lacke, die bis zu vier Wochen halten sollen, sind verlockend. Doch gut für die Nägel sind sie nicht.
Wer seine Fingernägel farbig mag, muss bei Nagellack geduldig sein. Denn bis Unterlack, Farbe und Top-Coat getrocknet sind, dauert es. Deshalb weichen viele Frauen auf Shellac aus. Bis zu vier Wochen sollen die Nägel makellos bleiben. Doch das ist nicht ganz harmlos.
Zwar werden die Nägel weniger stark angeraut als bei klassischen Gel-Maniküren, dennoch können Nägel und Nagelhaut Schaden nehmen. Mögliche Folgen sind Bakterien- und Pilzinfektionen sowie Nagelbettentzündungen, «weil keine Luft an die Nägel kommt», so Siegfried Borelli, Dermatologe am Zürcher Triemli-Spital. Die in den Shellac-Farben enthaltenen Substanzen können Kontaktaller- gien und -ekzeme auslösen – an Fingern, Nägeln, aber auch anderen Körperteilen. Das bei der Aushärtung der Farben verwendete UV-Licht begünstigt zudem Hautkrebs. Bereits acht derartige Behandlungen reichen aus, um die DNA in der Haut zu beschädigen.
Auch das Entfernen des Shellacs ist nicht ohne: Um die Farbe von den Nägeln zu bekommen, müssen die Nägel entweder zehn Minuten in Aceton eingeweicht oder von einem Nagelprofi mit der Feile vom Lack befreit werden. Beides birgt Risiken: Das Acetonbad entfettet die Nägel, wodurch diese porös und anfällig für Keime werden. Das Abfeilen kann die Nagelplatte empfindlich schädigen. «Um allfällige Schäden auszugleichen, gilt es, den Nagel nachzufetten und ihm die entzogene Feuchtigkeit zurückzugeben», so Borelli. Generell rät er zu Natürlichkeit: «Je weniger Chemie an die Nägel kommt, desto besser.»