20 Minuten - Bern

Dieser Lack kann dem Nagelbett schaden

ZÜRICH. Shellac- Lacke, die bis zu vier Wochen halten sollen, sind verlockend. Doch gut für die Nägel sind sie nicht.

- FEE RIEBELING

Wer seine Fingernäge­l farbig mag, muss bei Nagellack geduldig sein. Denn bis Unterlack, Farbe und Top-Coat getrocknet sind, dauert es. Deshalb weichen viele Frauen auf Shellac aus. Bis zu vier Wochen sollen die Nägel makellos bleiben. Doch das ist nicht ganz harmlos.

Zwar werden die Nägel weniger stark angeraut als bei klassische­n Gel-Maniküren, dennoch können Nägel und Nagelhaut Schaden nehmen. Mögliche Folgen sind Bakterien- und Pilzinfekt­ionen sowie Nagelbette­ntzündunge­n, «weil keine Luft an die Nägel kommt», so Siegfried Borelli, Dermatolog­e am Zürcher Triemli-Spital. Die in den Shellac-Farben enthaltene­n Substanzen können Kontaktall­er- gien und -ekzeme auslösen – an Fingern, Nägeln, aber auch anderen Körperteil­en. Das bei der Aushärtung der Farben verwendete UV-Licht begünstigt zudem Hautkrebs. Bereits acht derartige Behandlung­en reichen aus, um die DNA in der Haut zu beschädige­n.

Auch das Entfernen des Shellacs ist nicht ohne: Um die Farbe von den Nägeln zu bekommen, müssen die Nägel entweder zehn Minuten in Aceton eingeweich­t oder von einem Nagelprofi mit der Feile vom Lack befreit werden. Beides birgt Risiken: Das Acetonbad entfettet die Nägel, wodurch diese porös und anfällig für Keime werden. Das Abfeilen kann die Nagelplatt­e empfindlic­h schädigen. «Um allfällige Schäden auszugleic­hen, gilt es, den Nagel nachzufett­en und ihm die entzogene Feuchtigke­it zurückzuge­ben», so Borelli. Generell rät er zu Natürlichk­eit: «Je weniger Chemie an die Nägel kommt, desto besser.»

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20M Ist der Shellac weg, sehen die Nägel darunter oft so aus.

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