Ilaria Käslin nimmt an der EM einen Spitzenplatz ins Visier
GLASGOW. Giulia Steingrubers grosse Abwesenheit fordert die restlichen Schweizer umso mehr.
Ohne die am Kreuzband verletzte Giulia Steingruber gehören die Schweizer Kunstturnerinnen an der Europameisterschaft in Glasgow, die am Donnerstag beginnt, lediglich zu den Aussenseiterinnen im Kampf um die Finalplätze. Nun müssen andere Verantwortung übernehmen.
Mit den erst 15-jährigen Leonie Meier und Anina Wildi feiern in Schottland gleich zwei Turnerinnen ihr Debüt an internationalen Titelkämpfen. «Ihr Potenzial ist gross», sagt Nationaltrainer Fabien Martin, «wie sie auf einer solchen Bühne reagieren, wissen wir aber noch nicht.» Die älteste und stärkste Athletin der STVRiege ist Ilaria Käslin – zumal auch Lynn Genhart nach einem Bruch des Brustwirbels ausfällt. Dass sie an einem perfekten Tag am Schwebebalken zur erweiterten euro- päischen Spitze gehört, hat Käslin 2016 unter Beweis gestellt, als sie an den Europameisterschaften in Bern als Vierte eine Medaille nur knapp verpasste. Oliver Hegi, der EM-Zweite von 2017 am Reck, ist bei den Männern der grösste Trumpf.
Für Spitzenklassierungen auf der Insel kommen im Schwimmen Jérémy Desplanches, Maria Ugolkova, Niels Liess und Yannick Käser infrage. Im Triathlon und im Mountainbike bürgen Nicola Spirig und Jolanda Neff für Erfolg. Nino Schurter, der sich auf die WM konzentriert, ist hingegen nicht am Start. Von den Ruderern werden Medaillen schon beinahe erwartet, und im Zeitfahren ruhen die Hoffnungen auf Stefan Küng.
Die Leichtathleten bestreiten ihre Europameisterschaften ab dem 6. August im Berliner Olympiastadion. Hier sind die Trümpfe von Swiss Athletics Mujinga Kambundji, Lea Sprunger, Alex Wilson und die 4x100-m-Staffel der Frauen.