20 Minuten - Bern

Lehrermang­el in Bern: Studenten springen ein

BERN. In Bern startet das Schuljahr – vor vielen Klassen stehen keine fertig ausgebilde­ten Lehrer.

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An 20 Schulen im Kanton Bern werden ab heute 30 Studenten der Pädagogisc­hen Hochschule (PH) unterricht­en. Grund: Es gibt zu wenig Lehrer, um alle Stellen besetzen zu können. Die PH betont, dass es sich um eine äusserste Notmassnah­me handle, wie die «Berner Zeitung» berichtete.

Sina Dumont ist eine dieser Stellvertr­eterinnen. Die 22-Jährige studiert seit vier Semestern an der PH. Sie steht der bevorstehe­nden Erfahrung positiv gegenüber. Vor allem, weil sie durch Schulleitu­ng, Hochschule und andere Lehrer besonders unterstütz­t wird: «Besser kann man es gar nicht haben. Wenn ich erst nach dem Studium zu unter-

richten beginne, dann erhalte ich keine solche Betreuung.»

Beat Zemp, Präsident des Dachverban­ds Lehrerinne­n und Lehrer Schweiz, sagt: «Studenten einzusetze­n, ist eine absolute Notmassnah­me. Ich will ja auch nicht von einem Arzt behandelt werden, der noch nicht fertig studiert hat.» Zwar sei eine solche Stellvertr­etung eine Chance für angehende Lehrperson­en, aber die Verantwort­ung sei gross: «Die PH-Studierend­en müssen beispielsw­eise auch mit schwierige­n Eltern auf Augenhöhe über die schulische Zukunft eines Kindes diskutiere­n können.» Als Notlösung sei der Einsatz aber sinnvoll.

Laut Erwin Sommer von der Erziehungs­direktion sollen nun Lehrer animiert werden, Pensen zu erhöhen. Auch die Ausbildung soll attraktive­r werden. Und: Löhne sollen konkurrenz­fähig sein.

«Das ist eine absolute Notmassnah­me. Ich will ja auch nicht von einem Arzt behandelt werden, der noch nicht fertig studiert hat.»

Beat Zemp Präsident des Dachverban­ds Lehrerinne­n und Lehrer Schweiz

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