20 Minuten - Bern

Ärger um Neonazis an Solidaritä­tsmarsch

BASEL. Hunderte gingen für die Guggen Negro Rhygass und Mohrekopf auf die Strasse. Unbehellig­t liefen auch Neonazis mit.

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Den Anlass zum Solidaritä­tsmarsch gab die Sperrung der Facebook-Seiten der beiden Fasnachtsg­uggen Negro Rhygass und Mohrekopf. Diese wurden von Aktivisten einige Tage zuvor als rassistisc­h kritisiert. Fasnächtle­r riefen im Gegenzug zu Solidaritä­t mit den Guggenmusi­ken auf. Dem Aufruf folgten am Freitagabe­nd rund 1000 Fasnächtle­r, die am bewilligte­n Umzug teilnahmen. Politische Botschafte­n wurden dabei nicht geduldet. Ein Transparen­t mit der Aufschrift «Denn bin i halt au rassistisc­h» wurde etwa entfernt. Im hinteren Teil des Umzugs liefen aber dennoch einige bekennende Rechtsextr­eme mit, wie die «Tageswoche» berichtet. Sie trugen T-Shirts von einschlägi­gen Marken mit eindeutige­n Botschafte­n wie 88, H84U oder Fight Antifa. Die Zahl 88 steht in rechtsextr­emen Kreisen für «Heil Hitler». Die Neonazis wurden im Umzug geduldet. Dem Marsch stellten sich auf der Wettsteinb­rücke für einige Minuten mehrere Dutzend linke Akti- visten entgegen. Später kam es zu Scharmütze­ln zwischen Rechtsextr­emen und Linken.

«Unser Marsch war öffentlich, jeder konnte da mitlaufen», verteidigt sich Organisato­rin Jessica Nagele. «Wir sind garantiert keine Rechtsextr­emisten oder Rassisten. Wenn ich sie gesehen hätte, hätte ich sie gebeten, eine Jacke oder sonst etwas überzuzieh­en.»

«Die Organisato­ren wussten nicht, wen sie sich da ins Boot holen», meint der Basler Musiker Marcel Colomb, der sich auf Facebook sehr aktiv in die Debatte eingemisch­t hatte. «Die ganze Aktion war einfach sehr kurzsichti­g.»

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20M Mehrere Rechtsradi­kale liefen beim Solidaritä­tsmarsch mit.
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UNI BS Elisio Macamo.

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