Die richtigen Strategien helfen
Daniel Schweizer von der Swissmem Academy erklärt, wie man mit Stress umgeht.
«Wichtig ist, zuerst die verschiedenen Erwartungsfelder zu akzeptieren und einzuordnen. Es geht um Erwartungen vonseiten des Jobs einerseits und Erwartungen von der Familie und von Freunden andererseits. Eine Auslegeordnung hilft dabei zu erkennen, welche Erwartungen erfüllt werden können und welche nicht. Es ist nämlich nicht möglich, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. »
Wie bringen Sie anderen Menschen bei, damit klarzukommen?
«Wir stellen ihnen Fragen zu ihrem Leben und zu ihrem Alltag. Wir ermutigen sie aber auch, ehrlich hinzuschauen und auch zur Einsicht zu gelangen: ‹Es ist nicht gut, dass ich am Ende bin.› Wir wollen den Menschen zeigen, dass die Lebensqualität steigt, wenn sie gewisse Gewohnheiten verändern und Prioritäten setzen. Wir möchten sie aber auch in die Haltung hineinführen, in der sie erkennen, dass sie das Ruder selbst in die Hand nehmen müssen.»
Klingt schon fast therapeutisch.
«Es hat in der Tat einen therapeutischen Ansatz, doch ich muss ganz klar betonen, dass wir keine Therapeuten sind. Bei der Swissmem Academy bieten wir eine Schulung zum Thema Stress an – ein Therapeut kann natürlich viel weiter gehen und viel nachhaltiger wirken. In unserem Seminar werden Grundlagen diskutiert und einfache Massnahmen definiert.»
Welche Massnahmen sind das?
«Viel dreht sich um Prävention. Die Teilnehmenden sind angehalten, über ihre Prioritäten nachzudenken – eigentlich ganz simpel. Eine Massnahme kann aber auch sein, sich mehr zu bewegen oder Essensgewohnheiten umzustellen. Was wir machen, ist nicht weltbewegend, aber sehr pragmatisch in der Umsetzung.»