20 Minuten - Bern

«Die Modeketten spüren den Puls der Jungen nicht»

ZÜRICH. An aktuelle Trendteile zu kommen, sei in der Schweiz schwierig – so zwei Instagramm­erinnen. Sie machen die Modeketten mitverantw­ortlich.

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Aktuelle Modetrends kriegen Influencer prompt mit. Die entspreche­nden Trendteile zu erhalten, sei in der Schweiz aber schwer. «Ich liebe die Schweiz, sie ist so schön», sagt Influencer­in Marigona Bunjaku (27) alias Arigona. «Doch was Mode angeht, hinkt das Land aktuellen Trends klar hinterher.» Auch ihre Schwägerin, Influencer­in Jehona Bunjaku (26), sagt: «Meistens laufe ich hier in den Läden herum, ohne dass mir etwas ins Auge sticht. Enttäuscht verlasse ich viele Geschäfte.»

Dabei hätten die Schweizer Style, betonen sie. Meistens hätten sie die tollen Stücke aber aus dem Ausland oder aus Online-Shops. Beiden sei bewusst, dass Modeketten für die Umset- zung der Trends Zeit brauchen. Aber: «Manche Modeketten spüren den Puls der Jungen in der Schweiz nicht.» Die beiden raten: «Sie sollten mehr Zeit auf den sozialen Medien verbringen, um sich inspiriere­n zu lassen, oder auf der Strasse vermehrt Trend-Spotter einsetzen oder sich mit den Jungen unterhalte­n.»

Jochen Strähle, Professor für Internatio­nal Fashion Management an der Uni Reutlingen, sagt: «Trends gibt es eigentlich nicht mehr. Es geht vielmehr um marginale Anpassunge­n, um einen Neuigkeits­effekt zu schaffen. Grosse Ketten brauchen ein grosses Publikum. Daher setzen sie eher auf breite und beständige­re Trends.»

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Modeaffin: Die Influencer­innen Marigona (l.) und Jehona Bunjaku.

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