Frustrierter Delfin will Badegäste begatten
PARIS. In der Bretagne muss ein Strand gesperrt werden. Der Grund: ein liebestoller Delfin.
Was tun, wenn die Lust zwar da ist, aber keiner, mit dem man sie ausleben kann? So ergeht es zurzeit wohl einem Delfin, der vor den Stränden von Plougastel-Daoulas, Logonna-Daoulas und Landévennec seine Bahnen zieht. Sein Liebeshunger ist offenbar so gross, dass er sich aus Mangel an seinesgleichen an Strandbesucher und Schwimmer heranmacht.
Zunächst sorgte das Auftauchen des auf den Namen Zafar getauften Säugers so nah vor der Küste noch für Begeisterung. Aber mittlerweile überwiegt die Angst vor seinen unsanften Annäherungsversuchen, weshalb die Behörden den Strand von Landévennec gesperrt haben. Das Problem: Das rund drei Meter lange Tier bezaubert Men- schen und Boote nicht nur von fern, sondern kommt ihnen auch gefährlich nahe. In der Regel reibt sich Zafar an allem, was ihm vor die Flossen kommt. Doch es ist auch schon vorgekommen, dass er versucht hat, Schwimmer daran zu hindern, zurück zum Strand zu gelangen. Eine Frau soll er sogar mit der Nasenspitze aus dem Wasser geho- ben haben. Sie musste mit einem Boot gerettet werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Delfin die Küste der Bretagne in Aufruhr versetzt. 2006 versenkte ein auf den Namen Jean Floch getauftes Tier Ruderboote, zerriss Fischernetze, und Fischer stürzten bei einem Angriff auf ihr Boot ins Meer. Damals setzte man auf akustische Abwehr.