Zeit ist reif für ersten Schweizer CHL-Titel
ZÜRICH. Die Champions Hockey League steigt in ihre fünfte Saison. Die Ambitionen der Schweizer Clubs sind gross.
«Es wird Zeit, dass ein Schweizer Team die Champions Hockey League gewinnt», sagt ZSC-Sportchef Sven Leuenberger vor dem morgigen Auftakt der neuen CHL-Saison, in der neben dem Meister aus Zürich auch Vizemeister Lugano, Qualifikations-Sieger Bern und der Qualifikations-Zweite Zug die Schweiz vertreten. Bislang war das Erreichen der Halbfinals (2015/16 Davos, 2016/17 Fribourg) das höchste der Gefühle. Daran soll sich nun etwas ändern. «Alle vier Schweizer Teams haben die Chance, die Champions Hockey League zu gewinnen», glaubt SCB-Trainer Kari Jalonen. Zunächst geht es jedoch darum, die bis Mitte Oktober laufende Gruppenphase zu überstehen. «Man muss jetzt schon anfangen, die Spiele zu gewinnen, sonst erreicht man die K.-o.-Spiele nicht», mahnt Jalonen.
Der sportliche Wert der CHL ist unbestritten. Jalonen nennt ein konkretes Beispiel: «Einem Spieler wie Tristan Scherwey haben diese Spiele geholfen, um auf ein internationales Level zu gelangen.» Der Rest der Geschichte ist bekannt: SCB-Powerflügel Scherwey gehörte im vergangenen Mai zu den herausragendsten Spielern der Schweizer Nationalmannschaft, die in Kopenhagen WM-Silber holte. Gestiegen ist die CHL auch in der Gunst der Schweizer Zuschauer (+ 18 Prozent), im Verhältnis zur nationalen Meisterschaft befindet sie sich aber weiterhin im Niemandsland. So wollten beispielsweise im Durchschnitt nur gerade 3534 Zuschauer die Spiele der ZSC Lions sehen. Die Macher der CHL um den Schweizer CEO Martin Baumann verbessern ihr Produkt von Jahr zu Jahr mit viel Innovation. Aber der von Leuenberger geforderte Schweizer CHL-Sieg würde hierzulande alles massiv beschleunigen.