Sprunger: «Ich weiss jetzt, dass ich zu den Besten gehöre»
ZÜRICH. Lea Sprunger ist als Europameisterin über 400 m Hürden die grosse Attraktion bei Weltklasse Zürich.
EM-Gold in Berlin, und dann gleich noch der erste DiamondLeague-Sieg in Birmingham: Lea Sprunger hat die erfolgreichsten und aufregendsten Wochen ihrer Karriere hinter sich. Morgen folgt mit Weltklasse Zürich der nächste Höhepunkt, bei dem die erste Schweizerin, die in der Leichtathletik Europameisterin wurde, im Fokus steht. Die Konkurrenz wird beim Saisonfinale der Diamond League im Letzigrund über 400 m Hürden grösser sein als in ihren letzten Rennen.
Sprunger zählt die Jamaikanerin Janieve Russell und die Amerikanerinnen Shamier Little und Dalilah Muhammad zu den grössten Konkurrentinnen. Aber sie sagt mit neuem Selbstbewusstsein: «Vor dem EM-Titel glaubte ich immer, alle seien besser als ich. Weltmeisterinnen, Europameisterinnen ... jetzt aber bin ich die Europameisterin. Ich weiss jetzt, dass ich zu den Besten gehöre.» Sprunger sagt, es sei schwierig gewesen, noch einmal Spannung für den Saisonabschluss aufzubauen. «Aber wir haben ja gewusst, dass es nach der EM weitergeht.» Die letzten Wochen seien anstrengend gewesen. «Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz so viele Medien gibt. Ich glaube, ich war bei allen TV-Stationen und habe mit allen Zeitungen gesprochen.» Die 28-Jährige geniesst es, dass sie nun überall als «Europameisterin» angekündigt wird.
Ihr Hunger ist aber längst noch nicht gestillt. Sie will den Schweizer Rekord, von Anita Protti (54,25) knacken, auch wenn das wohl schwierig wird. Letzte Woche hatte sie ein paar Tage mit Magenbeschwerden zu kämpfen.