20 Minuten - Bern

Neue Aufreger um Chemnitz-Krawalle

BERLIN. Der Fall Chemnitz weitet sich aus. Die Behörden geraten wegen eines publiziert­en Haftbefehl­s in Erklärungs­not, die AfD fungiert als Brandstift­erin.

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Nach der Veröffentl­ichung des Haftbefehl­s gegen einen der Tatverdäch­tigen im ostdeutsch­en Chemnitz hat die Staatsanwa­ltschaft Dresden Ermittlung­en aufgenomme­n: Es gehe um den Vorwurf, Dienstgehe­imnisse verletzt zu haben. Das Dokument betrifft einen Iraker (22). Er steht im Verdacht, gemeinsam mit einem Syrer (23) am Sonntag am Ran- de eines Stadtfeste­s in Chemnitz den 35-jährigen Deutschkub­aner Daniel H. erstochen zu haben. Beiden sitzen seitdem in Untersuchu­ngshaft. Zunächst war unklar, wer für das Leck verantwort­lich ist. Nach dem gewaltsame­n Tod des 35-Jährigen wollen die rechtspopu­listische AfD und das ausländerf­eindliche Bündnis Pegida am Samstag in Chemnitz demonstrie­ren. Man wolle «gemeinsam um Daniel H. und alle Toten der Zwangsmult­ikulturali­sierung Deutschlan­ds trauern».

Dazwischen goss die AfDFraktio­n Hochtaunus­kreis auf Facebook weiter Öl ins Feuer. «Bei uns bekannten Revolution­en», hiess es da, «wurden irgend di wie die Pressehäus­er gestürmt und die Mitarbeite­r auf die Strasse gezerrt.» Der Post wurde später gelöscht. Für den Deutschen Journalist­enverband ist der Post der «bisherige Gipfel an Journalist­enhass und Widerwärti­gkeit». Er fordert: Eine Partei, die sich so offensiv gegen das Grundrecht der Pressefrei­heit stelle, gehöre unter Beobachtun­g durch den Verfassung­sschutz. Ob der Post Folgen für die hessische AfDFraktio­n hat ist offen

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GETTY FACEBOOK In Chemnitz gedenken Trauernde des getöteten Daniel H. p rte die AfD Fraktion Hochtaunus­kreis.
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