Flaschen, Gummischrot: Krawalle bei Reitschule
BERN. Es knallte und klirrte: In der Nacht auf gestern kam es vor der Reitschule zu Tumulten.
Vonseiten der Reitschüler flogen Flaschen, die Polizei schoss mit Gummischrot zurück: Mehrere Stunden lang sollen die Tumulte auf der Schützenmatte in der Nacht auf gestern angehalten haben. Auch noch um 4 Uhr morgens standen sich rund 40 Polizisten und 150 Reitschüler gegenüber, wie ein Augenzeuge berichtet. Gestern teilte die Polizei mit: «Gegen 23.30 Uhr wurde die anwesende Patrouille durch eine Gruppe Personen von der Reitschule her mit Wasserballonen beworfen und bedrängt.» In der Folge habe sich die Patrouille aus der «Wurfdistanz» zurückgezogen, um die Entwicklung zu beobachten. Kurz nach Mitternacht hätten sich erneut zwei Dutzend Personen vor der Reitschule versammelt. Aus der Gruppe seien erst Flaschen, schliesslich – als weitere Polizisten anrückten – auch Eisenstan gen und Feuerwerkskörper geworfen worden. Die Polizei antwortete mit Gummischrot und Reizstoffen. Drei Polizisten wurden verletzt, zwei davon mussten ins Spital gebracht werden.
Auch auf der Gegenseite soll es Verletzte gegeben haben: «Mindestens eine Person liegt noch im Spital: Gummigeschosse der Polizei trafen sie direkt in den Genitalbereich», heisst es in einer Stellungnahme der Mediengruppe der Reitschule. Sauer stösst der Gruppe das Vorgehen der Polizei auf: Es sollen bereits am Abend mehrere schwere Kastenwagen in der Nähe gestanden haben. Man hege den Verdacht, dass die Polizei eine Intervention bei der Reitschule geplant habe und eine Eskalation provozieren wollte.