Jeder zweite Teenager zahlt selbst fürs Handy
BERN. Übers Taschengeld lernen Kinder mit Geld umzugehen. Das gilt auch fürs Smartphone. Jeder zweite 13- bis 19-Jährige zahlt selbst fürs Handy.
Die Höhe des Sackgelds gibt in manch einer Familie Anlass zu Diskussionen. Um den Zoff zu entschärfen, hat 20 Minuten Ende 2017 zusammen mit dem Internet-Vergleichsdienst Comparis.ch den Taschengeldrechner lanciert. Seit dem Start haben die Leser 120000 Abfragen getätigt. Die Teilnehmer wurden auch nach dem aktuellen Batzen gefragt – und was Jugendliche über das sogenannte erweiterte Taschengeld bereits selbst berappen müssen.
Laut der Auswertung zahlt knapp die Hälfte der Teenager (13 bis 19 Jahre) die Mobilfunkkosten selbst. Bei den Unterstufenschülern (7 bis 9 Jahre) sind es 10 Prozent, ab der Mittelstufe (10 bis 12 Jahre) steigt der Wert rapide an und beträgt 20 bis 33 Prozent. Und von den 18-Jährigen berappt die Hälfte ihre Mobilfunkkosten selbst.
Budgetberatung Schweiz empfiehlt fürs Handy pro Monat zusätzlich 20 bis 30 Franken erweitertes Taschengeld. «Für Jugendliche wird das Smartphone immer früher zum wichtigsten Kommunikationsgerät», sagt Comparis-Digitalexperte Jean-Claude Frick. Für Kinder bis 10 Jahre reiche ein PrepaidAbo ohne Internet. Danach empfiehlt der Experte ein Prepaid mit
Datenop- tion, bei dem Jugendliche lernen, selber mit der zur Verfügung stehenden Datenmenge auszukommen. Ab 14 Jahren rät Frick zu Jugendabos mit Datenflatrate. Zudem geht aus den Daten hervor, dass die Jugendlichen fürs Kleiderbudget früher selbst verantwortlich sind als für die Mobilfunkausgaben. Die Daten-Auswertung zeigt
weiter, dass in der Deutschschweiz Eltern ihren 12- bis 15-Jährigen monatlich 40 Franken Taschengeld geben. Im Tessin sind es nur gut 30 Franken. «Das Sackgeld ist auch vom Familienbudget abhängig. Im Tessin liegen die Löhne tiefer als im Rest der Schweiz», sagt Comparis-Finanzexperte Dominik Weber. Es sei denkbar, dass die Tessiner Eltern deshalb etwas weniger
grosszügig seien.