Migros warnt vor einem Preisanstieg um 20 Prozent
BERN. Bei Annahme der Fair- Food- Initiative würde Essen 20 Prozent mehr kosten, behauptet die Migros. Die Initianten widersprechen.
Um rund 20 Prozent teurer würden Lebensmittel, wenn die Fair-Food-Initiative angenommen würde: Damit rechnet die Migros. Diese Zahl beruhe auf Schätzungen von internen Beschaffungsexperten, sagt Martin Schläpfer, Leiter Wirtschaftspolitik bei der Migros. Die Migros lehnt die FairFood-Initiative ab. «Sie ist gut gemeint, lässt sich aber nur mit grossem bürokratischem Aufwand und hohen Kosten umsetzen», schreibt die Migros in einer Stellungnahme. Schläpfer: «Die Folge ist neben rund 20 Prozent höheren Preisen auch ein beschränktes Produktangebot.»
Die Gegner der Initiative be- fürchten einen Preisanstieg wegen strengeren Importkontrollen und einem grösseren staatlichen Kontrollapparat. Dem widersprechen die Initianten. Laut Maya Graf, Nationalrätin der Grünen und Co-Präsidentin der Fair-Food-Initiative, würden sich die Preise nicht ändern: «Die Wirtschaft und die bürgerlichen Parteien führen eine irreführende Angstmacherkampagne», so Graf, «indem sie vor massiv teureren Lebensmitteln warnen. Stattdessen würde der Druck auf Zwischenhändler und Verarbeiter grösser werden.»
Auch Markus Ritter, der Präsident des Schweizer Bauernverbands, hält nichts von der Migros-Schätzung. Inländische Produkte entsprächen bereits heute den Erwartungen der Initiative. «Sollten die Anforderungen im Bereich Tierwohl, Umweltschutz und Arbeitsrechte erhöht werden, würden sich nur die Kosten
der Importe erhöhen. Dies würde sich auf die gesamten Lebensmittelkosten für die Konsumenten mit maximal 2 bis 5 Prozent auswirken», sagt Ritter.