Videotheken
ZÜRICH. Der Verein Les Videos betreibt eine der letzten Videotheken der Schweiz. Wir haben ihm einen Besuch abgestattet.
In der Zürcher Altstadt findet sich zwischen Touristenfallen und wunderschönen Altbauten eine der letzten Institutionen von und für echte Filmfans. Die Videothek Les Videos bietet seit 1999 an der Zähringerstrasse weit über 30 000 Filme aus allen Genres und FilmEpochen an.
Dominic, seit einem Jahr Geschäftsführer, verantwortlich für Filmeinkäufe, erklärt uns das Konzept, das Les Videos so einzigartig macht: «Das weltweite Videothekensterben ist Realität. In der Schweiz gibt es vielleicht noch zwei oder drei. Wir verstehen uns eigentlich mehr als Archiv und haben eine Auswahl an sehr seltenen, schwer im Internet zu findenden Filmen.»
Nicht umsonst hat Les Videos den Ruf, neben ausgewählten MainstreamBlock bustern auch eine der besten Anlaufstellen für sehr selten erhältliche cineastische Goldstücke zu sein.
Wieso tut man sich als Filmfan so etwas in Zeiten von Netflix, Amazon und Konsorten an, wenn man doch heute ganz bequem so ziemlich alles von zu Hause aus für einen Bruchteil des Geldes streamen kann? Fabio, Vereinspräsident von Les Videos, kennt die Antwort: «Der Medienkonsum hat sich in den letzten Jahren geändert. Auch wir haben gemerkt: Als Geschäftsmodell funktioniert eine Videothek nicht mehr. Aber als Idee ist sie immer noch super. Im Gegensatz zu Netflix können wir immer noch auf die einzelnen Menschen eingehen, das hebt uns ab.»