20 Minuten - Bern

Tiere unter schlechten Bedingunge­n feilgebote­n

REVONVILIE­R. Auf dem Tiermarkt Foire de Chaindon halten Verkäufer teils wenig von artgerecht­er Tierhaltun­g – und schockiere­n damit Besucher.

- *Namen der Redaktion bekannt

Tierliebha­berin Beatrice B.* blutete das Herz, als sie am Montag durch den traditione­llen Chaindon-Markt im bernjurass­ischen Reconvilie­r spazierte. Unter tierquäler­ischen Bedingunge­n seien dort Hunderte von Kleintiere­n wie Kaninchen, Hamster, Geflügel und Katzen feilgebote­n worden. «Die Tiere waren in winzige Käfige oder übereinand­ergestapel­te Kartons gepfercht, ohne Rückzugsmö­glichkeite­n und teilweise sogar ohne Wasser», sagt B. Beim Tierschutz­verein Biel-Seeland-Berner Jura ist das Problem bekannt. «Wir erhalten jedes Jahr zahlreiche Anrufe von entsetzten Besuchern», sagt Tierberate­rin Elsbeth Hofer. Auch dem Kantonstie­rarzt ist der Tiermarkt bekannt: In den letzten Jahren hätten regelmässi­g Kontrollen stattgefun­den. Dabei seien Mängel festgestel­lt worden, wie Tierarzt Reto Wyss sagt: «Tierhalter mit gravierend­en Mängeln wurden vom Markt gewiesen, und es wurde Strafanzei­ge eingereich­t.» Die Kapo Bern ermittelt derzeit gegen verschiede­ne Verkäufer.

G.E.*, der die Veranstalt­ung seit drei Jahren leitet, sagt: «Wir verurteile­n solche Zustände, können jedoch nichts dafür – die Halter sind schuld.» Bei der nächsten Ausgabe wolle er zusammen mit Mitarbeite­rn des Veterinärd­ienstes noch vor Türöffnung durch den Markt gehen. «Wer seine Tiere nicht artgerecht halten kann, muss nach Hause», so der Präsident.

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PD Acht Enten in einem kleinen Käfig: Bilder wie diese sorgen bei Tierfreund­en für Empörung.

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