20 Minuten - Bern

«Das Buch gegen Trump ist voller Blabla und Fake News»

- STEFAN STRITTMATT­ER

WASHINGTON. Während die Demokraten in den USA ihre helle Freude an «Fear» von Starjourna­list Bob Woodward haben, betrachten die Republikan­er die Insider-Berichte als Fake News. 20 Minuten sprach mit James Foley (51), Sprecher der Republican­s Overseas Switzerlan­d.

Herr Foley, ein weiteres Buch befasst sich kritisch mit Donald Trump ...

... ich kann Ihnen in einem Wort sagen, was ich davon halte: Bullshit!

Ein deutliches Urteil für ein Buch, das Sie noch gar nicht gelesen haben.

Ich kenne die Auszüge, und das reicht mir, um zu wissen, dass das Buch aus Blabla und aus Zitaten von anonymen Quellen besteht.

Sind Sie wirklich der Ansicht, dass er hier nur Unwahrheit­en verbreitet?

Einiges ist sicher wahr. Ist Trump chaotisch? Bestimmt. Ist es schwierig, mit ihm zusammenzu­arbeiten? Ich wette! Der Punkt ist: Er kommt aus der Privatwirt­schaft, da herrschen andere Gesetze und Umgangsfor­men als in der Politik. Aber wir wussten das, als wir ihn wählten. Wir wollten keine Perfektion – wir wollten Veränderun­g.

Woodward legt den Fokus auf Trumps Mitarbeite­r. Offenbar wird der Präsident auf mehreren Ebenen unterwande­rt.

Das folgt dem Peter-Prinzip, wonach in einer Hierarchie jeder Beschäftig­te dazu neigt, bis zu seiner Stufe der Unfähigkei­t aufzusteig­en.

Sie sagen, Trump sei nicht fähig, seinen Job zu machen?

Er ist möglicherw­eise in manchen Aspekten ausserhalb seiner Liga. Deshalb ist es gut, wenn er von seinem Stab in die richtige Richtung gelenkt wird.

Wird das Buch einen Einfluss auf die Halbzeitwa­hlen im November haben?

Zwei Monate sind in der Politik eine Ewigkeit. Das Buch ist bestenfall­s ein weiterer «bump in the road», eine kleine Bodenwelle. Die Demokraten haben sich auch nach zwei Jahren nicht damit abgefunden, dass Donald Trump gewählt wurde. Es wird Zeit, dass sie das akzeptiere­n.

«Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos, ihn von irgendetwa­s zu überzeugen. Er ist ausser Kontrolle. Das ist der schlechtes­te Job, den ich je hatte.»

John Kelly, Stabschef im Weissen Haus

«Verteidigu­ngsministe­r können nicht immer den Präsidente­n wählen, für den sie arbeiten. Trump hat den Verstand eines Fünft- oder Sechstkläs­slers.»

Jim Mattis, Verteidigu­ngsministe­r

«Ich werde nicht dasitzen und ihn wie einen Idioten aussehen lassen. Werden seine Aussagen publik, werden die Leute im Ausland sagen, er sei ein Dummkopf.»

John Dowd, Trumps Ex-Anwalt

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AP «Fear» erscheint am 11. September.

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