20 Minuten - Bern

Schweizer zahlen keine Bussen, glauben Deutsche

LÖRRACH. Lörracher sind sich sicher, dass Schweizer Parksünder nicht belangt werden. So ganz stimmt das aber nicht.

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Dass Schweizer gern ins günstigere Deutschlan­d fahren, um dort (weniger) Geld auszugeben, ist kein Geheimnis. Doch offenbar parkieren sie dabei ihre Autos nicht immer vorbildlic­h. In der deutschen Grenzgemei­nde Lörrach ist man erbost darüber, dass die Schweizer ihre Parkbussen nicht bezahlen müssen, wie die «Badische Zeitung» schreibt. «Schweizer parken deswegen so oft im Parkverbot, weil sie ihre Strafzette­l nicht bezahlen müssen.» Diese Meinung kursiere an traditione­llen Stammtisch­en und in sozialen Medien. «Deutsche Behörden können das Geld nicht in der Schweiz eintreiben und Schweizer nicht in Deutschlan­d», ist in der Zeitung weiter zu lesen.

Die Basler Polizei bestätigt den Sachverhal­t auf Anfrage von 20 Minuten. Laut dem Blatt liegt das daran, dass es zwar einen deutschsch­weizerisch­en Polizeiver­trag gibt, der eine Vollstreck­ungshilfe bei grenzüberg­reifenden Fällen vorsieht, diese Regelung aber noch nicht in Kraft sei.

Das fehlende Vollstreck­ungsabkomm­en sei jedoch kein Freibrief, sagt Thorsten Gruber, Leiter der Stadtkasse Lörrach, zur Zeitung. «Wenn die betreffend­e Person das nächste Mal in Deutschlan­d ist, dann können wir vollstreck­en.» Bei notorische­n Wiederholu­ngstätern komme gar die Parkkralle zum Zug. Dann müsse der fehlbare Autofahrer nicht nur die Busse, sondern auch den Einsatz des Geräts bezahlen.

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Notorische Wiederholu­ngstäter müssen mit der Parkkralle rechnen.

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